Der Schaden, der die Pandemie in Grossbritannien verursachte, war seit Kriegszeiten nicht mehr so hoch. Die Wirtschaftsleistung ging um 10 Prozent zurück.
Rishi Sunak
Großbritanniens Kanzler Rishi Sunak gab am 11. Januar 2021 im Unterhaus in London, Großbritannien eine Erklärung zum Stand der Wirtschaft abgibt. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Pandemie hat die britische Wirtschaft stark getroffen.
  • Mehr als 700'000 Menschen haben ihren Job verloren.
  • Um die finanzielle Bürde tragbar zu machen, werden ab 2023 die Steuern erhöht.

Die britische Wirtschaft wird noch länger brauchen, um sich von dem «ökonomischen Schock» in Folge der Corona-Pandemie zu erholen. Zumindest nach Ansicht von Finanzminister Rishi Sunak.

Die Wirtschaftsleistung des Landes sei seit März 2020 um 10 Prozent zurückgegangen. Und mehr als 700 000 Menschen hätten ihre Jobs verloren. «Der Schaden, den das Coronavirus angerichtet hat, ist heftig», sagte Sunak am Mittwoch in London bei der Vorstellung seines Haushaltsplans. «Aber wir werden uns erholen.»

Die britische Kurzarbeit wurde verlängert

Um einen weiteren sprunghaften Anstieg der Arbeitslosigkeit zu vermeiden, verlängert Grossbritannien sein «Furlough»-Programm bis Ende September. Also einige Monate über die derzeit geplante Wiedereröffnung von Unternehmen, Gastronomie und Kulturstätten hinaus. Das «Furlough»-Programm ist die britische Variante der Kurzarbeit.

Für den Neustart sind zudem Zuschüsse für Betriebe geplant, ausserdem sollen Selbstständige bessere Unterstützung erhalten. Um auch den Immobilienmarkt anzukurbeln, verlängerte Sunak die teilweise Aussetzung der Grunderwerbsteuer beim Kauf von Häusern bis Ende Juli.

Steuererhöhung für grössere Unternehmen

Um die Kosten der Corona-Pandemie zu stemmen, nimmt Grossbritannien in diesem Fiskaljahr 355 Milliarden Pfund Schulden auf. Das entspricht dem Finanzminister zufolge 17 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung und so hohen Schulden wie zuletzt in Kriegszeiten. Sunak kündigte eine Erhöhung der Steuern für grössere Unternehmen ab 2023 an. Er verwies jedoch mit Blick auf ausländische Investoren darauf: Dass das Vereinigte Königreich auch dann noch eine vergleichsweise niedrige Besteuerung von Unternehmen haben werde.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

JobsGastronomieArbeitslosigkeitSteuernCoronavirus