Chanel will den grossflächigen Wiederverkauf seiner Produkte verhindern. Deshalb wird nun rationiert: Ein Kunde darf pro Jahr nur eine Handtasche kaufen.
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Eine Handtasche von Chanel. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Chanel will seine Luxusgüter rationieren.
  • Deshalb darf ein Kunde in einem Jahr nur noch eine Handtasche kaufen.
  • Damit soll der grossflächige Wiederverkauf der Luxusgüter verhindert werden.

Luxusprodukte sind nur Luxusprodukte, wenn sie selten und teuer sind. Manchmal muss der Luxus aber auch erzwungen werden: Chanel verkauft pro Jahr nur noch eine Handtasche pro Kunde.

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Chanel kündigt an in Zukunft auf Leder und Pelz von exotischen Tieren verzichten zu wollen.
Ein Chanel-Model während der Pariser Fashion Week. Foto: Francois Mori/AP/dpa
Ein Chanel-Model während der Pariser Fashion Week. Foto: Francois Mori/AP/dpa
Die 1990er Jahre waren zurück bei Chanel in Paris. Foto: Vianney Le Caer/Invision/AP/dpa
Die 1990er Jahre waren zurück bei Chanel in Paris. Foto: Vianney Le Caer/Invision/AP/dpa
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Eine Tasche von Hermès.
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Eine Handtasche von Louis Vuitton.
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Der neue Sneaker von Louis Vuitton im Western-Stil.
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Male-Models bei der Modenschau von Louis Vuitton in Shanghai.

Damit ist das Unternehmen nicht allein, wie die «Handelszeitung» berichtet. Bei Hermès dürfen Kunden maximal zwei Taschen pro Jahr kaufen. Allerdings gilt die Regel dort nur für die Modelle «Kelly» und «Birkin». Auch bei Louis Vuitton gilt die «zwei Handtaschen pro Jahr»-Regel.

Chanel authentifiziert Produkte mit Mikrochips

Das Ziel der Einschränkungen ist klar: Wiederverkäufe verhindern und den Wert der Luxusprodukte erhalten. Chanel beispielsweise liefert sich seit Jahren einen juristischen Streit mit The Real Real, wie die «Handelszeitung» schreibt. Dabei zog das Luxusunternehmen alle Register.

Zuletzt ging das Unternehmen dazu über, Mikrochips zur Authentifizierung der Handtaschen zu verwenden. Die Chips können nur mit Chanel-eigener Technologie gelesen werden.

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Eine Frau trägt eine Hermès-Handtasche. - Keystone

Auch Hermès schlägt einen ähnlichen Weg ein. Die Quittungen des Unternehmens werden mit einem Verweis versehen. Darauf steht: «Der Kunde erklärt und garantiert, dass er Hermès-Produkte in unseren Boutiquen für den persönlichen Gebrauch kauft.» Die Produkte dürfen demnach nicht weiterverkauft werden.

Chinesischer Graumarkt stellt besonderes Problem dar

Ein besonderes Problem für die Luxusmarken ist der chinesische Graumarkt, welcher von den sogenannten Daigous betrieben wird. Sie kaufen grossflächig im Westen ein und verkaufen die Produkte dann in China weiter. Laut Boston Consulting Group gaben chinesische Konsumenten 2020 35 Milliarden Dollar auf dem ausländischen Luxusmarkt aus. 28 Milliarden davon über einen Daigou-Service.

Etwas Gutes haben solche Graumärkte allerdings auch: Bei besonders begehrten Produkten sind die Preise meist höher als in den offiziellen Verkaufskanälen. Dies festigt das Preisimage der Marke und unterstreicht zudem die Begehrlichkeit der Produkte.

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