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CDU-Vize: Führungspositionen für Frauen attraktiver machen

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Deutschland,

In Vorstandsetagen deutscher Unternehmen sieht es beim Frauenanteil mau aus. Frauen in der CDU wollen das rasch ändern. Doch in der eigenen Partei lässt die Frauenquote wegen Corona auf sich warten.

CDU-Vize Silvia Breher möchte Führungspositionen in der Wirtschaft für Frauen attraktiver machen. Foto: Kay Nietfeld/dpa
CDU-Vize Silvia Breher möchte Führungspositionen in der Wirtschaft für Frauen attraktiver machen. Foto: Kay Nietfeld/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Silvia Breher fordert rasche gesetzliche Schritte, um Führungspositionen in der Wirtschaft für Frauen attraktiver zu machen.

Von den 160 grössten börsennotierten deutschen Unternehmen hätten gerade einmal 64 ein weibliches Vorstandsmitglied. «Bei den restlichen Unternehmen ist der Frauenanteil gleich Null», sagte Breher der dpa in Berlin. Dies sei nicht akzeptabel. «Wir müssen die gesetzlichen Vorgaben ausweiten - Sanktionen wären dann ein logischer nächster Schritt.» Es könne nicht sein, «dass so viele Unternehmen ihre Vorstandspositionen nicht mit Frauen besetzen».

Im Führungspositionengesetz war in der vergangenen Legislaturperiode eine Quote im Aufsichtsrat festgesetzt worden. «Sie wirkt, allerdings gibt es bis heute kaum Frauen in den Vorständen. Es gilt noch immer das Prinzip, dass Männer Männer einstellen», sagte Breher. So gebe es in Deutschland weder Mutterschutz noch Elternzeit für Frauen in Aufsichtsräten oder Vorständen. «Um aus der Haftung entlassen zu werden, müssen Frauen ihr Mandat niederlegen. Das müssen wir unbedingt gesetzlich ändern.»

Das eine seien die rechtlichen Voraussetzungen, die angepasst werden müssten, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen, sagte Breher. «Das andere ist ein Umdenken in der Gesellschaft und in den Unternehmen. Deshalb unterstütze ich auch die Kampagne #Stayonboard, die genau das thematisiert.» Die Initiative setzt sich in Politik und Wirtschaft für eine entsprechende Änderung des Aktiengesetzes ein. Breher sagte: «Für mich gehört auch dazu, dass Führungspositionen insgesamt für Frauen attraktiver werden müssen.»

Mit Blick auf die Höhe eines möglichen Bussgelds sagte die Bundestagsabgeordnete, die Regierung solle die im Koalitionsvertrag vereinbarte Sanktionierung endlich umsetzen. «Denn wenn es freiwillig nicht gelingt, Änderungen herbeizuführen, dann ist dieser Schritt nur konsequent. Die Höhe wird von der Unternehmensgrösse abhängen.» Dies sei Teil der Debatte über die Novelle des Führungspositionengesetzes, die derzeit in der Ressortabstimmung sei.

Auf die Frage, ob die Gefahr bestehe, dass die weibliche Kompetenz innerhalb der CDU-Führungsspitze vernachlässigt werde, nachdem drei Männer und keine Frau für die Nachfolge von Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer kandidierten, sagte Breher: «Das sehe ich nicht. Wir haben viele tolle Frauen in der CDU, auch auf Landesebene und in der Fraktionsführung in Berlin.»

Im Zusammenhang mit der parteiinternen Diskussion über die Einführung einer schrittweisen Frauenquote betonte Breher, zwar werde es wegen der Corona-Pandemie auf dem Anfang Dezember in Stuttgart geplanten Parteitag über dieses Thema keine Diskussion geben. Sie erwarte aber, «dass sich die Kandidaten um den Parteivorsitz positionieren werden, wie sie zur Frauenquote stehen und wie sie die Frauen in der Partei sichtbarer machen wollen».

Es gehe nicht allein darum, in der Partei Positionen mit Frauen zu besetzen, «sondern darum, dass wir mehr Frauen in die Partei bringen», sagte die stellvertretende CDU-Vorsitzende. «Dazu gehört auch eine modernere Arbeitsweise, zum Beispiel durch digitale oder hybride Sitzungen.» Breher verwies auf die Pläne, eine politische Elternzeit einzuführen. Auf allen Ebenen vom Ortsverband bis zum Bundesvorstand soll es künftig die Möglichkeit geben, Ämter für bis zu einem Jahr ruhen zu lassen und anschliessend wieder wahrzunehmen.

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