Bundeswehr verlegt Gerät für Übung nach Litauen
Die Bundeswehr hat über 1000 Militärfahrzeuge mit zwei Frachtschiffen über die Ostsee für eine Grossübung der Nato nach Litauen verlegt.

In Litauen sind mehr als 1.000 Militärfahrzeuge für eine grosse Bundeswehr-Übung zum verstärkten Schutz des Bündnispartners an der NATO-Ostflanke eingetroffen. Mit zwei Frachtschiffen wurden Gefechtsfahrzeuge, Bergepanzer, Sanitätslastwagen und anderes Gerät samt Begleitpersonal von Rostock über die Ostsee in das baltische EU- und NATO-Land verlegt. Nach der Ankunft im Hafen von Klaipeda machte sich der Konvoi der Panzergrenadierbrigade 37 auf den Weg nach Pabrade und zu anderen litauischen Militärstützpunkten, wie ein Bundeswehr-Sprecher mitteilte.
In Litauen werden die Truppen und Fahrzeuge an der Grossübung «Quadriga 2025» teilnehmen, bei der es um den Schutz des Ostseeraumes unter Bedingungen von Krisen und Krieg geht. Im Kernübungszeitraum von August bis September beteiligen sich rund 8.000 Soldatinnen und Soldaten aus 14 NATO-Staaten an der Manöverreihe, zu der unter dem Namen «Grand Eagle» auch eine Übung zur Verlegung von Einsatzkräften und Material zu Land, zu See und in der Luft nach Litauen gehört.
Für die Verlegeübung wurden zwei Frachtschiffe gemietet, die auf sechs Fahrten von Rostock nach Klaipeda insgesamt mehr als 1.000 Militärfahrzeuge nach Litauen brachten. Dazu wurden vorab Logistikkräfte und Soldaten der Hafenumschlagkompanien verlegt, die die Schiffe am Zielort entluden.
Internationale Sicherung auf See
Auf der Ostsee übernahm ein internationaler Marineverband die Sicherung der Grossfrachter. Litauen wird für die Bundeswehr in den kommenden Jahren absehbar der Schwerpunkt ihres militärischen Engagements.
Als Reaktion auf die veränderte Sicherheitslage in Europa und das aggressive Auftreten Russlands wird in dem Baltenstaat die Panzerbrigade 45 mit dem Beinamen «Litauen» schrittweise aufgebaut. Sie soll bis 2027 mit bis zu 5.000 Soldaten voll einsatzfähig sein.
Litauen grenzt an die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad sowie an Russlands Verbündeten Belarus.