Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat vor einer Verschärfung des Fachkräftemangels in Deutschland durch die Corona-Pandemie gewarnt.
Symbol der Arbeitsagentur
Symbol der Arbeitsagentur - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Scheele beklagt dramatischen Rückgang qualifizierter Zuwanderer.

«Wenn wir die Pandemie überstanden haben, wird sich der Mangel an Fachkräften verstärkt zurückmelden», sagte BA-Chef Detlef Scheele der «Augsburger Allgemeinen» vom Freitag. Hauptgrund dafür sei ein Rückgang der Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte in der Krise. «Es kommen viel zu wenige Arbeitskräfte nach Deutschland.»

Es werde länger dauern, diese Lücke zu schliessen, warnte Scheele. «Deutschland braucht langfristig netto jährlich eine Zuwanderung von 400.000 Menschen, damit der Arbeitsmarkt im Gleichgewicht bleibt», sagte er der Zeitung. Im vergangenen Jahr dürften es nur rund 200.000 bis 250.000 gewesen sein.

Trotzdem zeigte sich der BA-Chef zuversichtlich, dass der deutsche Arbeitsmarkt insgesamt gut durch die Krise kommen werde. «Wir gehen im Moment davon aus, dass wir auch beim zweiten Lockdown, was die Zahl der Entlassungen betrifft, mit einem blauen Auge davonkommen.» Spätestens 2023 werde die Bundesagentur sogar in der Lage sein, wieder eine neue Rücklage erwirtschaften zu können.

Ohne das Mittel der Kurzarbeit wäre jedoch die Arbeitslosigkeit drastisch angestiegen, sagte Scheele. «Da hätten wir schon 2020 im April rechnerisch über fünf Millionen Arbeitslose gehabt.»

Den Zahlen der BA zufolge waren im Januar 2,9 Millionen Menschen in Deutschland arbeitslos. Das waren 193.000 mehr als im Dezember, ein Anstieg ist saisonal wegen des Winters aber üblich. Im Vergleich zum Januar 2020 war es allerdings ein deutliches Plus von 475.000.

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