Britisches Gericht: Wildes Campen in Dartmoor erlaubt
Im berühmtesten Nationalpark Englands Dartmoor ist nun auch wildes Campen erlaubt. Dies wurde wurde höchstrichterlich festgelegt.

Der Nationalpark Dartmoor im Südwesten Englands gehört wohl zu den bekanntesten Landschaften Grossbritanniens. Nun wurde höchstrichterlich festgelegt, dass dort wildes Campen erlaubt ist, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete.
Die Richter des Supreme Courts entschieden demnach einstimmig, dass das Übernachten im Zelt bei dem Begriff «Erholung» im Sinne des Dartmoor Commons Act 1985 eingeschlossen ist. Dort heisst es: «Die Öffentlichkeit soll das Recht haben, zu Fuss und zu Pferd Zugang zu den Commons zu haben zum Zweck der Erholung unter freiem Himmel.»
Mit Commons sind Flächen gemeint, die von der Öffentlichkeit genutzt werden können, auch wenn sie privaten Landbesitzern gehören.
Geklagt hatten Landbesitzer, denen ein Teil des Nationalparks gehört und die dort Rinder halten. Sie argumentierten, wildes Campen könne Schäden anrichten, besonders wegen der Gefahr durch Brände.
Von High-Court-Richtern bis zum Showdown vor dem Supreme Court
In erster Instanz hatten sie Recht bekommen. Ein High-Court-Richter urteilte, dass Zelte nur mit Erlaubnis der Landbesitzer aufgestellt werden dürfen.
Dieses Urteil wurde jedoch in zweiter Instanz wieder gekippt, bevor es zum Showdown vor dem Supreme Court in London kam. Die Gegenseite hatte argumentiert, das Camping-Verbot habe negative Auswirkungen auf Aktivitäten wie Vogelbeobachtung, Angeln und anderes.
Der Nationalpark Dartmoor in der Grafschaft Devon erstreckt sich auf etwa 950 Quadratkilometer und ist ein beliebtes Reiseziel für Touristen aus dem In- und Ausland.