So schützen Sie Igel vor Fadenmäher und Elektrosensen
Fadenmäher und Elektrosensen sind eine Gefahr für Igel. Achten Sie beim Einsatz auf ihre Sicherheit. Wie das geht, erfahren Sie hier.
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Das Wichtigste in Kürze
- Werkzeuge und Geräte machen den Garten frühlingsfit – zum Leidwesen der Igel.
- Sie fallen den schnellen Schneidgeräten unbemerkt zum Opfer – oft mit tödlichen Folgen.
- Doch bereits zwei Massnahmen helfen Ihnen, die Gartenpflege igelfreundlich zu gestalten.
Mit dem Frühling erwacht die Natur zu neuem Leben: Gräser wachsen, Blumen blühen und in vielen Gärten beginnt das grosse Aufräumen. Neben herkömmlichen Rasenmähern kommen dabei immer häufiger auch Fadenmäher und Elektrosensen zum Einsatz – Geräte, die für viele Wildtiere zur ernsten Gefahr werden können.
Insbesondere Igel, die nach dem Winterschlaf noch schwach und langsam unterwegs sind, entkommen den Geräten dabei oft nicht. Sie verstecken sich noch völlig erschöpft im hohen Gras oder unter Hecken – genau dort, wo die Mäher und Sensen eingesetzt werden.

Da die rotierenden Fäden oder Messer mit hoher Geschwindigkeit arbeiten, durchdringen sie die dichte Natur mühelos – und damit auch alles, was sich darin verbirgt.
Igel kugeln sich bei Gefahr ein
Für Igel, die sich bei Gefahr instinktiv zusammenrollen, bedeutet das oft das Todesurteil. Denn statt zu fliehen, verharren sie regungslos an Ort und Stelle – ein Verhalten, das sie den scharfen Schneidwerken hilflos ausliefert.
Die Folge sind schwere, oftmals sogar tödliche Verletzungen. Denn nur in seltenen Fällen werden die verletzten Tiere auch entdeckt und versorgt, viel öfters bleiben sie unbemerkt und verenden qualvoll.

Hinzu kommt, dass durch das radikale Zurückschneiden von naturbelassenen Wiesen und Hecken wichtige Rückzugsorte für die Tiere verloren gehen. Damit verschwinden nicht nur Verstecke, sondern auch Nahrungsquellen, die Igel dringend zum Überleben brauchen.
Massnahmen beim Umgang mit Gartengeräten
Bevor Sie Ihren Garten das nächste Mal für den Frühling herrichten, überlegen Sie sich deshalb gut, ob der Einsatz eines Fadenmähers oder einer Elektrosense wirklich notwendig ist. Falls ja, sollten Sie zwei wichtige Vorsichtsmassnahmen unbedingt beachten:
1. Mähbereich vorher absuchen: Kontrollieren Sie die Fläche gründlich auf Igel oder versteckte Nester, bevor Sie mit dem Mähen beginnen.
2. Mit Bedacht arbeiten: Gehen Sie langsam und achtsam vor. Vermeiden Sie es, ohne Sicht in dicht bewachsene Bereiche oder hohes Gras zu mähen.
Im besten Fall lassen Sie Ihren Garten aber einfach wuchern, denn Inseln der Wildnis sind wichtig für die Artenvielfalt und bieten einen optischen Kontrast zum ordentlichen Restgarten.
So spenden Sie an den Verein pro Igel
Alternativ können Sie sich aber auch für den Schutz der heimischen Igel engagieren, indem Sie dem Verein pro Igel beitreten und mit einem jährlichen Beitrag deren wichtige Arbeit unterstützen.
Das ist der Verein pro Igel
Der Schweizer Verein setzt sich seit 1988 für den Schutz und die Förderung des einheimischen Igels und dessen Lebensräume ein. Ziel ist die Sensibilisierung der Bevölkerung für die Bedürfnisse und Gefahren, mit denen der Igel und andere Wildtiere im Siedlungsraum konfrontiert sind.

Dazu informiert der Verein pro Igel mit gezielten Kampagnen über aktuelle Bedrohungen und mögliche Schutzmassnahmen. Daneben stellt pro Igel Schulen, Vereinen, Behörden und Privaten fundiertes Informationsmaterial über Igel und ihren Lebensraum zur Verfügung.
Zugleich unterstützt der Verein pro Igel die Erforschung von Biologie, Lebensraum und Verhalten des Igels. Folgen Sie dem Verein pro Igel auf Instagram und auf Facebook. Zugleich können Sie mit einer Spende an den Verein pro Igel zum Schutz der Igel beitragen.
