Boliviens Ex-Präsident Morales nicht zur Wahl zugelassen
Der ehemalige bolivianische Staatschef Evo Morales ist von der kommenden Präsidentschaftswahl ausgeschlossen.

Der frühere bolivianische Staatschef Evo Morales ist nicht zu der Präsidentenwahl im August zugelassen worden. Er habe sich nicht ordnungsgemäss als Kandidat eingeschrieben, da seine Partei ihre Zulassung verloren habe, teilte das Oberste Wahlgericht mit.
Zuvor hatte das Verfassungsgericht des südamerikanischen Landes bereits geurteilt, dass Präsidenten auf maximal zwei Amtszeiten beschränkt sind und damit dem ehemaligen Staatschef (2006-2019) praktisch eine weitere Kandidatur untersagt.
Zudem liegt gegen Morales ein Haftbefehl wegen sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen vor. Seit Monaten hält er sich deshalb in seiner Hochburg im Department Cochabamba auf, wo er von seinen Anhängern beschützt wird.
Weitere politische Entwicklungen in Bolivien
Auch die Einschreibung des jungen Senatspräsidenten Andrónico Rodríguez als Präsidentschaftskandidat lehnte das Oberste Wahlgericht aus technischen Gründen vorerst ab. Der 36-Jährige hatte seine Bewerbung erst vor Kurzem bekanntgegeben und galt als linker Hoffnungsträger.
Der unbeliebte Präsident Luis Arce verzichtete in der vergangenen Woche auf eine erneute Kandidatur. Für die Regierungspartei MAS tritt nun der bisherige Innenminister Eduardo del Castillo an.
Zu den Oppositionskandidaten gehören unter anderem der ehemalige Präsident Jorge Quiroga (2001-2002) und der Unternehmer Samuel Doria Medina. Bolivien steckt derzeit in einer schweren Wirtschaftskrise, geprägt von Devisenmangel, Treibstoffknappheit und wachsender öffentlicher Unzufriedenheit.