Britische Fleischindustrie bangt um Kunden aus der EU
Die britische Fleischindustrie warnt vor einem dauerhaften Einbruch ihrer Exporte in die Europäische Union. Diese könnten zwischen 20 und 50 Prozent unter dem bisherigen Niveau liegen, wie die British Meat Processors Association (BMPA) am Mittwoch mitteilte.

Das Wichtigste in Kürze
- Zusätzliche Kontrollen und mehr Papierkram für britische Exporte seit dem Austritt des Landes aus dem EU-Binnenmarkt und der Zollunion am 31.
Dezember führten bereits zu Verzögerungen und höheren Kosten für viele Unternehmen. In den ersten sechs Wochen des Jahres hätten die britischen Fleischexporte nur bei 50 Prozent des durchschnittlichen Niveaus des vergangenen Jahres gelegen. «Die Handelsstörungen an den Grenzen als kurzfristige 'Kinderkrankheiten' abzutun, ist nicht mehr glaubwürdig», betonte der Verband. Die Fleischindustrie sehe sich mit zusätzlichen Kosten von bis zu 120 Millionen Pfund pro Jahr konfrontiert, um mit der EU weiter handeln zu können, so die BMPA.
Zudem dauere es bis zu drei Tage, um Waren auf den Kontinent zu schicken. Das veranlasse viele EU-Kunden, Bestellungen zu stornieren. Diese Verluste könnten nicht durch den Versand in weiter entfernte Länder ersetzt werden.