Ein breites Bündnis führender Repräsentanten insbesondere von Staat, Wirtschaft und Kultur will gegen Sexismus und sexuelle Belästigung vorgehen.
Erklärung gegen Sexismus und sexuelle Belästigung
Erklärung gegen Sexismus und sexuelle Belästigung - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Lambrecht fordert Ende überkommener Rollenbilder und Diskriminierungen.

Ziel sei es, Herabwürdigungen, Grenzverletzungen und Machtmissbrauch aufgrund des Geschlechts in unterschiedlichen Lebensbereichen entgegenzutreten, hiess es in einer am Dienstag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung. Dies sei eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft.

«Sexismus und sexuelle Belästigung haben in einer offenen, gleichberechtigten Gesellschaft keinen Platz», erklärte Bundesfrauenministerin Christine Lambrecht. Auch wollten die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner dafür sorgen, «dass längst überkommene Rollenbilder und Diskriminierungen ein Ende haben».

Erstunterzeichnerinnen und -unterzeichner der Erklärung sind neben Lambrecht Städtetags-Präsident Burkhard Jung, Christina Ramb von der Hauptgeschäftsführung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, die Marburger Theater-Intendantin Carola Unser, die Microsoft-Managerin Claudia Hartwich und die Schauspielerin Ursula Karven.

Angeschlossen haben sich unter anderem der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), die Automobilkonzerne VW und Daimler, das ZDF, der Bundesverband mittelständische Wirtschaft sowie der Deutsche Caritasverband. Lambrecht rief weitere Unternehmen und Verbände auf, sich der Initiative anzuschliessen.

Ziel der Erklärung ist nach Aussage der Beteiligten «eine gleiche Teilhabe aller Menschen in Kultur und Medien, frei von Sexismus, sexueller Belästigung und rückwärtsgewandten Rollenstereotypen ? an den Arbeitsplätzen, aber auch in Texten, Filmen und auf der Bühne». Dabei sollen Prävention und Sensibilisierung an erster Stelle stehen. Es müsse aber auch mehr Beratungsangebote und Unterstützung für Betroffene geben.

«Sexismus und sexuelle Belästigung begegnen vielen Menschen im Alltag in ganz unterschiedlicher Weise und überall - im öffentlichen Raum, in den Medien, auf der Theaterbühne, in der Werbung, am Arbeitsplatz, in Bus und Bahn oder in der Politik», heisst es in der Erklärung. Sexismus gerade gegenüber Frauen sei in der Gesellschaft «viel weiter verbreitet, als wir es auf den ersten Blick sehen». Die Folgen seien ungleiche Chancenverteilungen oder sexuelle Belästigung bis hin zu Gewalt.

«Das Einschreiten gegen sexistisches Verhalten und sexuelle Belästigung soll als Selbstverständlichkeit und Führungsaufgabe verstanden werden», hiess es daher weiter. Dafür sollten klare Leitlinien verankert werden, etwa in Betriebsvereinbarungen oder Dienstanweisungen. Die Erklärung ist das Ergebnis von Dialogforen gegen Sexismus, die das Bundesfrauenministerium zusammen mit der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin (EAF Berlin) veranstaltet hatte.

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