Briten-Premier Boris Johnson soll im November 2020 an der Downing Street Büro-Partys mit bis zu 50 Personen gefeiert haben. London befand sich im Lockdown.
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Der britische Premierminister Boris Johnson trinkt beim Besuch eines Food-Festivals ein Glas Gin am 30. November 2021. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Boris Johnson soll vergangenes Jahr während dem Lockdown Büro-Partys gefeiert haben.
  • Anschuldigungen gegen den britischen Premier sprechen von Anlässen mit bis zu 50 Personen.

Neue Anschuldigungen zeigen den britischen Premierminister Boris Johnson in einem schlechten Licht. Während nämlich vergangenes Jahr das ganze Land im zweiten Lockdown war, soll er Büro-Anlässe gefeiert haben. Das berichtet eine anonyme Quelle gegenüber dem englischen «Mirror».

Der Premier habe bei einem Abschiedsapéro sowie bei einer Büro-Weihnachtsfeier im Regierungssitz an der Downing Street eine Ansprache gehalten. Bei beiden Anlässen seien «mindestend 40 bis 50 Personen in einem kleinen Raum» zugegen gewesen.

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Der britische Premierminister Boris Johnson verlässt das Regierungsgebäude an der Downing Street in London.
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Hier soll er letztes Jahr trotz des Lockdowns wegen des Coronavirus Weihnachtspartys gefeiert haben.
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Auch Ehefrau Carrie soll in ihrer Wohnung Partys organisiert haben.
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Boris Johnson, Premierminister von Grossbritannien, hält ein Fläschchen mit Impfstoff von Astrazeneca während seines Besuchs in dem Corona-Impfzentrum des Zentrums für Gesundheit und Wohlbefinden in Orpington.
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Der britische Premierminister Boris Johnson bei seiner Impfung gegen das Coronavirus.

Die anonyme Quelle sagte dem «Mirror», es habe während dem Lockdown «viele soziale Anlässe» in der Downing Street gegeben. Auch Johnsons Frau Carrie habe regelmässig in ihrer Wohnung Partys veranstaltet. Johnson habe oft ein Auge zugedrückt oder sogar selbst teilgenommen. Währenddessen durften alle anderen Londoner niemanden mehr treffen.

Andere mahnten zur Vorsicht, Boris Johnson drückte ein Auge zu

Die englische Zeitung zitiert eine weitere Person: «Andere hohe Beamte mahnten uns zur Vorsicht. Aber der Premierminister machte klar, dass wir im Büro sehr entspannt sein konnten.»

Hat Ihr Chef im Bezug auf Corona auch schonmal ein Auge zugedrückt?

Anlass für die Enthüllungen ist, dass Boris Johnson heuer erklärte, dass festliche Anlässe dieses Jahr normal stattfinden können. Die Chefin des britischen Gesundheitsministeriums, Jenny Harris, mahnte zuvor die Bevölkerung, dieses Jahr weniger Leute zu treffen. So könnte eine weitere Welle des Coronavirus verhindert werden.

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Im März 2020 befand sich der britische Premierminister Boris Johnson in diesem Spital wegen einer Covid-Infektion. - Keystone

Johnsons eigene Hospitalisierung mit Corona im Frühling 2020 scheint wohl keinen grossen Eindruck auf den Premier gemacht zu haben. Schon früher stellte er sich hinter Regierungsangestellte, die gegen die Regeln verstossen hatten.

Die Downing Street hat die neuen Anschuldigungen bislang unkommentiert gelassen. Ein Sprecher sagte lediglich: «Die Corona-Regeln wurden stets befolgt.»

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