Bei einem israelischen Luftangriff auf den Flughafen von Aleppo im Norden Syriens sind am Dienstag nach Aktivistenangaben drei Menschen getötet worden.
Flughafen in Aleppo
Flughafen in Aleppo - AFP/Archiv
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Hilfsflüge für Erdbebenopfer können vorerst nicht auf beschädigtem Airport landen.

Unter den Toten sei ein syrischer Offizier, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Das Verteidigungsministerium in Damaskus erklärte, Aleppos Flughafen sei wegen des israelischen Luftangriffs ausser Betrieb. Der Airport wurde bislang für Hilfsflüge für die Opfer des schweren Erdbebens im syrische-türkischen Grenzgebiet genutzt.

«Um 2.07 Uhr (00.07 Uhr MEZ) führte der israelische Feind einen Luftangriff vom Mittelmeer westlich von Latakia aus und zielte auf den internationalen Flughafen von Aleppo», erklärte das Verteidigungsministerium. Dabei seien Sachschäden entstanden, die zur Schliessung des Flughafens geführt hätten. Sämtliche Flüge seien gestrichen worden. Angaben zu Verletzten gab es von offizieller Seite zunächst keine.

Die Beobachtungsstelle informierte später über drei Todesopfer, darunter ein syrischer Offizier. Die Nationalität der anderen beiden Toten sei nicht bekannt. Nach Angaben der Beobachtungsstelle soll der Flughafen nach Reparaturarbeiten in den kommenden Tagen seinen Betrieb wieder aufnehmen.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk verschiedener Quellen in Syrien. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite oft kaum zu überprüfen.

Im vergangenen Monat waren mehr als 80 Flugzeuge mit Hilfsgütern auf dem Flughafen von Aleppo gelandet, wie ein Beamter des syrischen Verkehrsministeriums am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP sagte. Bis die Schäden behoben sind, könnten keine Hilfsflugzeuge mehr landen, fügte er hinzu. Flugzeuge seien bei dem Angriff vom Dienstag nicht getroffen worden.

Aleppo war von dem schweren Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet am 6. Februar stark getroffen worden. Hilfsgüter aus mehreren Ländern wurden auf dem Luftweg auch nach Aleppo geliefert. Wegen der Schäden am Flughafen wurden am Dienstag Hilfsflüge nach Damaskus und Latakia umgeleitet, wie das syrische Verkehrsministerium mitteilte.

Das syrische Aussenministerium warf Israel ein «doppeltes Verbrechen» vor, da der Luftangriff einen zivilen Flughafen und zugleich Hilfslieferungen für die Erdbebenopfer getroffen habe. Das Aussenministerium des mit Syrien verbündeten Iran sprach von einem «Verbrechen gegen die Menschlichkeit».

Ein Sprecher der israelischen Armee wollte sich nicht zu den Angaben äussern. Israel hat in den vergangenen Jahren hunderte Luftangriffe in von der syrischen Regierung kontrollierten Gebieten in dem Nachbarland geflogen.

Die Angriffe zielten auf Stellungen der syrischen Armee sowie der mit dem Iran verbündeten islamistischen Hisbollah. Israel äussert sich nur selten zu den Angriffen, betont jedoch regelmässig, es werde nicht akzeptieren, dass der Iran seinen Einfluss bis an die Grenze Israels ausdehne.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

MenschenrechteHisbollahRegierungDamaskusErdbebenSchweizer ArmeeFlughafenAleppo