Der Autobauer Daimler reagiert auf die Ausbreitung des Coronavirus. Die Produktion wird zu einem grossen Teil eingestellt.
Daimler-Mitarbeiter arbeiten im Bremer Werk an einer Mercedes-C-Klasse. Foto: Carmen Jaspersen/dpa
Daimler-Mitarbeiter arbeiten im Bremer Werk an einer Mercedes-C-Klasse. Foto: Carmen Jaspersen/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Autobauer Daimler stellt vorerst einen Grossteil der Produktion ein.
  • Damit reagiert der Konzern auf das Coronavirus.
  • Auch andere Autobauer ergreifen Massnahmen.
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Die Auswirkungen des Coronavirus treffen die Autobauer mit voller Wucht. Nun greift auch Daimler zu drastischen Massnahmen - mit noch nicht absehbaren wirtschaftlichen Folgen.

Massnahme gilt für zwei Wochen

Ein Grossteil der Produktion in Europa werde von dieser Woche an für zunächst zwei Wochen geschlossen, teilte der Konzern in Stuttgart mit.

Betroffen seien sowohl die Pkw- und Transporter- als auch die Nutzfahrzeug-Produktion. Zudem werde die Arbeit in ausgewählten Verwaltungsbereichen unterbrochen, hiess es. Bis zum Ende dieser Woche sollen die Werke heruntergefahren werden. Auch die Lieferketten, die derzeit nicht komplett aufrechterhalten werden könnten, sollen überprüft werden.

Wirtschaftliche Folgen für Daimler nicht absehbar

«Mit diesen Massnahmen leistet das Unternehmen seinen Beitrag, die Belegschaft zu schützen, Infektionsketten zu unterbrechen und die Ausbreitung dieser Pandemie einzudämmen», hiess es.

«Gleichzeitig trägt diese Entscheidung dazu bei, Daimler auf eine Phase vorübergehend niedrigerer Nachfrage vorzubereiten und die Finanzkraft des Unternehmens zu sichern.»

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Daimler-Logo vor Kran. - dpa/AFP/Archiv

Die wirtschaftlichen Folgen der Massnahmen liessen sich derzeit noch nicht beziffern. Eine Verlängerung hänge von der weiteren Entwicklung der Lage ab. Wo der Betrieb aufrechterhalten werden müsse, würden Vorkehrungen zum Schutz der Mitarbeiter getroffen, betonte Daimler.

Zuvor hatten schon zahlreiche andere Autobauer angekündigt, die Produktion in ihren Werken herunterzufahren, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. So soll an den allermeisten VW-Standorten am Freitag (20. März) die letzte Schicht laufen. Die Konzerntochter Audi fährt ihre Werke in Ingolstadt, Neckarsulm, Belgien, Mexiko und Ungarn bis zum Wochenende ebenfalls schrittweise herunter, auch bei Skoda soll die Produktion eine Zeitlang stillstehen.

Auch Opel und Ford reduzieren Produktion

Opel fährt die Produktion in seinem Stammwerk Rüsselsheim herunter. Ford wird ab Donnerstag an den deutschen Standorten in Köln und Saarlouis sowie anderen Standorten in Europa die Bänder anhalten.

Daimler selbst hatte Ende vergangener Woche bereits seine für den 1. April geplante Hauptversammlung auf unbestimmte Zeit verschoben. Für das Aktionärstreffen wird nun ein neuer Termin Anfang Juli angepeilt.

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