Berlin kämpft mit rasant wachsender Waschbär-Population
Aus der deutschen Hauptstadt sind sie nicht mehr wegzudenken und nerven die Anwohnenden: Waschbären. Nun soll der Bestand dezimiert werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Immer mehr Waschbären bevölkern die deutsche Hauptstadt Berlin.
- Das führt zu Problemen mit den menschlichen Bewohnenden der Stadt.
- Nun soll die Waschbär-Population dezimiert werden.
Sie sind aus der deutschen Hauptstadt Berlin ebenso wenig wegzudenken wie die Spätis, Clubs und die Fragmente der Berliner Mauer: Waschbären.
Mittlerweile zu Hunderten bevölkern sie die Stadt an der Spree. Und sorgen dabei zuweilen für Ärger bei den menschlichen Bewohnern Berlins.
Denn: Die pelzigen Tiere sind herzig, können aber auch grosse Schäden anrichten.
Beispielsweise dann, wenn sie sich in den Dächern von Häusern einnisten. Oder auf der Suche nach Futter ganze Gärten umgraben.
«Fünf bis zehn Anrufe – pro Tag»
Wie gravierend das Problem in der deutschen Hauptstadt mittlerweile ist, zeigen Aussagen des Wildtierbeauftragten Derk Ehlert gegenüber SRF.
Er selbst wisse nicht, wie viele Waschbären es in Berlin gebe. Das wisse konkret niemand.
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Aber die Beschwerden wegen der Waschbären seien massiv gestiegen: «Vor 25 Jahren waren es ein bis zwei Anrufe im Jahr. Heute sind es fünf bis zehn – pro Tag.»
Denn, so Ehlert: «Sie machen es sich gemütlich. So wie wir auch.» Um der Plage Herr zu werden, will Berlin den Waschbär-Bestand nun reduzieren.
«Letztendlich nimmt die Population sogar zu»
Das sei keine gute Idee, erklärt Tierärztin Mathilde Laininger gegenüber SRF. Sie erklärt: «Wenn Waschbären stark gejagt werden, dann verändert sich die Fortpflanzung.»
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Das habe zur Folge, dass sich die Fortpflanzungsdynamik verändere. «Die weiblichen Tiere bekommen den ersten Wurf früher. Und dort sind mehr weibliche Tiere drin.»
Die Jagd auf die pelzigen Mitbewohner löst also einen Teufelskreis aus. «Letztendlich nimmt die Population sogar zu.»