Die polnische Regierung bringt an der belarussischen Grenze Warnschilder an. Damit reagiert Warschau auf die Zunahme der illegalen Migration.
Polen Belarus
Polnische Soldaten errichten einen Stacheldrahtzaun entlang der polnisch-belarussischen Grenze. Polen hat nach der Verhängung des Ausnahmezustandes an der Grenze zu Belarus hat Polen die betroffenen Ortschaften mit Warnhinweisen markiert. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Polen hat aufgrund von illegalen Migranten den Ausnahmezustand verhängt.
  • An der Grenze zu Belarus wurden Warnhinweise angebracht.
  • Der Ausnahmezustand gilt vorerst für 30 Tage.

Nach der Verhängung des Ausnahmezustandes an der Grenze zu Belarus hat Polen die betroffenen Ortschaften mit Warnhinweisen markiert.

Die Hinweise seien direkt unter den Ortseingangsschildern montiert worden, schrieb Innenminister Mariusz Kaminski am Donnerstagabend auf Twitter und postete dazu Fotos.

Polen reagiert auf Einreise von Migranten

An den Zufahrtsstrassen zu dem drei Kilometer breiten Streifen habe die Polizei Kontrollposten eingerichtet, sagte der Verwaltungschef der Woiwodschaft Podlachien. Betroffen sind 183 Ortschaften.

Polen hatte am Donnerstag für eine Dauer von 30 Tagen den Ausnahmezustand in der Grenzregion verhängt. Das EU-Land reagierte damit auf die illegale Einreise vieler Migranten aus dem östlichen Nachbarland. Journalisten, Vertreter humanitärer Organisationen und andere Ortsfremde haben nun zu der Region keinen Zutritt.

Warschau kritisiert Lukaschenko

Die Regierung in Warschau beschuldigt den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, in organisierter Form Flüchtlinge aus Krisenregionen an die EU-Aussengrenze zu bringen.

Alexander Lukaschenko
Belarus-Machthaber Alexander Lukaschenko. - BELTA/AFP

Lukaschenko hatte Ende Mai angekündigt, dass Minsk Migranten nicht mehr an der Weiterreise in die EU hindern werde – als Reaktion auf verschärfte westliche Sanktionen gegen die ehemalige Sowjetrepublik.

Allein am Donnerstag registrierte Polens Grenzschutz 130 Versuche einer illegalen Grenzüberquerung, wie eine Sprecherin der Behörde am Freitag sagte. In 110 Fällen sei es gelungen, diese zu vereiteln, 20 Personen seien festgenommen worden.

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