Aufsichtsräte von Bankia und Caixabank segnen Fusion ab
Die Caixabank und die Bankia werden fusionieren. Die Aufsichtsräte haben dem zugestimmt. Auch die Regierung befürwortet dieses Vorhaben.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Aufsichtsräte haben der Fusion der Caixabank und der Bankia zugestimmt.
- Die Bankia soll damit dem Staat die Milliarden-Schulden aus der Finanzkrise zurückzahlen.
- Um den Banksektor zu stärken, unterstützt auch die Regierung den Beschluss.
Die Aufsichtsräte der spanischen Grossbanken Caixabank und Bankia haben am Donnerstag mitten in der schweren Corona-Krise den Zusammenschluss beschlossen. Damit entsteht eine der grössten Fusionen im Land.
Die wesentlich grössere Caixabank übernimmt dabei faktisch Bankia, und die neue Bank wird wieder Caixabank heissen. Dies berichtet die Zeitung «El País». Die Fusion sowie Pläne zum Ausbau des Onlinebanking dürften zur Schliessung von Bankfilialen und einem Verlust von Arbeitsplätzen führen.
Bankia soll Staatsschulden zurückzahlen
Die linke Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez unterstützt die Fusion, um den Bankensektor zu stärken. Der Zusammenschluss muss dann noch bei einer ausserordentlichen Hauptversammlung der Aktionäre beider Banken voraussichtlich in der zweiten Oktoberhälfte genehmigt werden.

Bankia musste in der Folge der Finanzkrise vom Staat mit etwa 23 Milliarden Euro vor dem Zusammenbruch bewahrt werden. Der kleinere Koalitionspartner von Sánchez, Unidas Podemos, setzt sich nun dafür ein, dass die neue Grossbank die Hilfen zurückzahlt.
Mit Blick auf den Heimatmarkt entsteht mit dem Zusammenschluss das grösste spanische Kreditinstitut. Der Staat wird daran dann noch etwa 16 Prozent der Anteile halten. Wirtschaftsministerin Nadia Calviño hat der Fusion Medienberichten zufolge bereits grundsätzlich zugestimmt.
Leitung wird auf bisherige Chefs aufgeteilt
Sitz der neuen Bank werde wie schon bei der Caixabank Valencia sein. Operative Zentralen werde es wie zuvor in Barcelona und Madrid geben. Die Führung der Bank teilen sich demnach die bisherigen Chefs José Ignacio Goirigolzarri und Caixabank, Gonzalo Gortázar.

Der Kauf soll in Aktien bezahlt werden, allerdings wurde das Tauschverhältnis bisher nicht offiziell bekannt. Die Rede ist, dass die bisherige Caixabank mit 75 Prozent und Bankia mit 25 Prozent bewertet werden sollen.
Mit einer inländischen Bilanzsumme von insgesamt knapp 564 Milliarden Euro läge die neue Bank allerdings vor der bisherigen Nummer eins. Dies ist die BBVA mit knapp 366 Milliarden. Caixabank und Bankia haben aktuell zusammen mehr als 50'000 Mitarbeiter, mehr als 6000 Filialen und etwa 20 Millionen Kunden.