Am Freitag kam es in einer Moskauer Konzerthalle zu einem Anschlag mit mindestens 133 Toten. Der IS reklamiert die Tat für sich. Das Neuste im Ticker.
Russland hat einen nationalen Trauertag ausgerufen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Moskau starben bei einem Anschlag auf eine Konzerthalle mindestens 133 Menschen.
  • Der IS reklamiert den Angriff für sich, Experten halten dies für wahrscheinlich.
  • Elf Personen wurde festgenommen, darunter die vier mutmasslichen Attentäter.
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Am Freitagabend stürmten mehrere bewaffnete Angreifer in Tarnkleidung eine Konzerthalle bei Moskau. Sie schossen um sich und töteten laut Ermittlern mindestens 133 Menschen, davon drei Kinder. Mehr als 100 Personen wurden verletzt, darunter auch acht Kinder, wie das Gesundheitsministerium mitteilt.

Die Terrormiliz Islamischer Staat hat den Angriff derweil für sich reklamiert, Experten halten eine Beteiligung für wahrscheinlich. Elf Personen wurden festgenommen, darunter die vier mutmasslichen Attentäter. Sie sollen auf dem Weg Richtung ukrainischer Grenze gewesen sein, weshalb Moskau Kiew eine Beteiligung zuschrieb. Die Ukraine dementiert dies.

00.01: Nach dem Terroranschlag bei Moskau hat Frankreich die höchste Sicherheitsstufe ausgerufen. Angesichts des von der Terrormiliz Islamischer Staat beanspruchten Attentats und der Bedrohung, die auf Frankreich laste, habe man sich zu diesem Schritt entschlossen, schrieb Premierminister Gabriel Attal am Sonntag auf der Plattform X, vormals Twitter. Die Entscheidung sei nach dem von Staatschef Emmanuel Macron am Sonntag im Élysée-Palast einberufenen Verteidigungs- und Sicherheitsrat gefallen.

Antrag auf Haftbefehle

21.43: Ein Gericht in Moskau hat am Sonntagabend den Antrag auf Haftbefehle für zwei mutmassliche Akteure des blutigen Terroranschlags auf eine Konzerthalle nordwestlich der russischen Hauptstadt erhalten.

Das Ermittlungskomitee habe sie bereits informiert, dass gegen sie Anklage wegen des gemeinschaftlich verübten tödlichen Terroranschlags erhoben werde, berichtete die Staatsagentur Tass. Insgesamt waren nach der Tat elf Verdächtige festgenommen, vier von ihnen gelten als die eigentlichen Todesschützen.

16.06: Nach dem Terroranschlag bei Moskau mit mehr als 130 Toten hat die Terrormiliz Islamischer Staat ein Video der Bluttat veröffentlicht. Der Propagandakanal Amak publizierte am Sonntag ein fast 90 Sekunden langes Video, das die Attentäter am Anschlagsort zeigen soll. In arabischen Untertiteln heisst es, Amak zeige «exklusive Szenen» der «blutigen Angriffe auf Christen».

Zu Beginn ist zu sehen, wie ein schwer bewaffneter Mann mit einem Sturmgewehr in einen Gang feuert, wo bereits viele leblose Körper auf dem Boden liegen. Die Kamera schwenkt daraufhin zu einem der mutmasslichen Terroristen, der mit einem Messer auf eine Person am Boden einsticht. Daraufhin durchqueren vier Männer einen verlassenen Bereich der Crocus City Hall. Die Stimmen der mutmasslichen Täter sind verzerrt. Laut arabischen Untertiteln sagt eine Person: «Töte sie ohne Gnade» und «Wir sind angetreten für die Sache Gottes».

15.35: Nach dem Terroranschlag auf das Veranstaltungszentrum Crocus City Hall bei Moskau ist die Zahl der Toten laut Behörden auf 137 gestiegen. Das teilte das Staatliche Ermittlungskomitee nach Angaben der Nachrichtenagentur Tass am Sonntag mit. Zuvor hatte das Komitee von 133 Toten berichtet und auch mitgeteilt, dass die Zahl womöglich noch steigen werde.

14.53: Papst Franziskus hat der mehr als 130 Todesopfer des Terroranschlags in Russland gedacht und den Hinterbliebenen sein Beileid ausgesprochen. «Möge der Herr sie in seinen Frieden aufnehmen und ihre Familien trösten», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche bei seinem Sonntagsgebet in Rom.

14.48: Die US-Regierung hat Vorwürfe von Kremlchef Wladimir Putin zurückgewiesen, dass die Ukraine in den tödlichen Terroranschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau verwickelt gewesen sein soll.

Dafür gebe es «keinerlei Beweise», sagte US-Vizepräsidentin Kamala Harris in einem am Sonntag ausgestrahlten TV-Interview. Verantwortlich sei vielmehr die Terrormiliz Islamischer Staat Provinz Khorasan (ISPK), sagte sie. Sie sprach von einem terroristischen Akt und einer «Tragödie».

13.58: Viele Trauernde legten am Sonntag am Ort des Geschehens, der Crocus City Hall am nordwestlichen Stadtrand, Blumen oder Spielzeug nieder. Die Menschenschlange zu dem improvisierten Gedenkort am Zaun des Veranstaltungszentrums erstrecke sich über mehrere Hundert Meter, meldete die Nachrichtenagentur Tass mittags.

Trauernde legen Blumen nieder. - keystone

06.23: Die Zahl der Opfer nach dem Terroranschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau ist zunächst bei 133 geblieben. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass am Sonntagmorgen unter Berufung auf das Katastrophenschutzministerium für die Region Moskau.

Die Zahl der Verletzten stieg von 147 auf 152, darunter fünf Kinder. Viele der Verletzten sollen in kritischer Verfassung sein.

Moskau
Nach dem Anschlag wird die Konzerthalle von schwer bewaffneten Sicherheitskräften bewacht. - keystone

In der Nacht räumten schwere Maschinen Schutt auf dem Gelände. Es war befürchtet worden, dass weitere Opfer noch unter den Trümmern der schwer beschädigten Konzerthalle gefunden werden könnten.

05.44: Bei einem nationalen Trauertag gedenkt Russland an diesem Sonntag der mehr als 130 Opfer des Terroranschlags auf eine Konzerthalle bei Moskau.

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