Amsterdam: Umstrittene Schau zum Freiheitskampf Indonesiens

Keystone-SDA
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Niederlande,

Das Rijksmuseum zeigt eine umstrittene Ausstellung über den Unabhängigkeitskampf Indonesiens 1945 bis 1949 und das Ende der niederländischen Kolonialherrschaft.

Rijksmuseum
Rijksmuseum-Direktor Taco Dibbits (l-r), Annett Hofmann, Lebensgefährtin von Ministerpräsident Michael Kretschmer, Mark Rutte, Ministerpräsident der Niederlande, Wolfgang Schäuble, seine Frau Ingeborg Schäuble und Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen vor Raffaels «Sixtinischer Madonna». - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Rijksmuseum in Amsterdam zeigt eine Ausstellung der indonesischen Revolution.
  • Die Ausstellung ist umstritten, da es ein blutiges Kapitel der Kolonialherrschaft ist.
  • Bis heute sind die Beziehungen zwischen der Niederlande und Indonesien angespannt.

«Die indonesische Revolution hinterliess nicht nur in unseren beiden Ländern tiefe Spuren, sondern spielte eine entscheidende Rolle für das 20. Jahrhundert«, sagte Taco Dibbits, Direktor des Rijksmuseums, am Mittwoch.

Am 17. August 1945 hatte Indonesien die Unabhängigkeit ausgerufen, doch erst am 29. Dezember 1949 endete nach mehr als 300 Jahren die Kolonialherrschaft der Niederlande. Der Freiheitskampf wurde Vorbild für zahlreiche andere Länder.

Die Ausstellung «Revolusi!» erzählt am Beispiel von 23 Augenzeugen die Geschichte des fast fünfjährigen Kampfes. Es sind Soldaten, Journalisten, Künstler, Kinder oder Diplomaten.

«Hier werden Geschichten zum ersten Mal erzählt und Objekte zum ersten Mal gezeigt», sagte Dibbits. Zu sehen sind rund 130 Objekte wie Fotos, Briefe, Plakate, Zeichnungen und Videos aus jener Zeit.

Dunkle Zeitabschnitte der Kolonialherrschaft der Niederlande

Die blutige Periode belastet bis heute das Verhältnis beider Länder. Schätzungsweise 100'000 Indonesier und etwa 5000 niederländische Soldaten verloren ihr Leben. Die Niederlande wollten den Aufstand niederschlagen und hatten sich dabei auch schwerer Kriegsverbrechen schuldig gemacht. König Willem-Alexander hatte sich für die Gewalt erst 2020 bei einem Staatsbesuch entschuldigt.

Andererseits gab es auch Gewalttaten der Indonesier gegen die früheren Kolonialherren. Vorab hatte die Ausstellung eine heftige Kontroverse ausgelöst. Dem Museum war vorgeworfen worden, die Gewalt der Indonesier 1945 zu bagatellisieren. Die Schau wurde gemeinsam mit indonesischen Gastkonservatoren zusammengestellt.

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