800 Stellen bei H&M in Deutschland auf der Kippe
Rund 800 Arbeitsplätze der Modekette H&M stehen in Deutschland auf der Kippe. Auch weitere Schliessungen von Filialen seien nicht ausgeschlossen.

Das Wichtigste in Kürze
- H&M befindet sich im Dialog über den Abbau von rund 800 Stellen.
- Auch Schliessungen von weiteren Filialen sind nicht ausgeschlossen.
- Als Grund wurde unter anderem das veränderte Verhalten der Konsumenten genannt.
Bei der Modekette H&M stehen in Deutschland Hunderte von Stellen auf der Kippe. H&M Deutschland befnde sich «derzeit im Dialog mit den zuständigen Mitbestimmungsgremien über den Abbau von rund 800 Arbeitsplätzen». Dies teilte das Unternehmen am Freitag mit. Auch weitere Schliessungen von Filialen seien nicht ausgeschlossen.
Die Einzelhandelsbranche befinde sich aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung und des veränderten Verhaltens der Verbraucher in einem tiefgreifenden Wandel. So lautete die Begründung. Die Corona-Pandemie habe dies noch weiter beschleunigt.
H&M ebenfalls von Corona-Krise getroffen
H&M habe «die notwendigen schrittweisen Massnahmen zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit ergriffen». Das Unternehmen hoffe auf eine rasche Einigung mit dem Betriebsräten. H&M beschäftigt in der Bundesrepublik nach eigenen Angaben rund 16'000 Menschen.
Die Gewerkschaft Verdi forderte einen Digitalisierungstarifvertrag zum Schutz der Beschäftigten. «Wir wollen, dass die Beschäftigten in Zukunftskonzepte eingebunden werden, anstatt sie aus dem Unternehmen hinaus zu drängen.» Dies forderte Verdi-Vertreter Orhan Akman.
Im Frühjahr war das Geschäft der weltweit zweitgrössten Modekette in der Corona-Krise eingebrochen. Im kommenden Jahr will die Kette rund 250 ihrer weltweit über 5000 Filialen schliessen, hatte sie Anfang Oktober angekündigt. H&M werde gestärkt aus der Krise hervorgehen, hatte Chefin Helena Helmersson angekündigt.