75'000 Festnahmen wegen Terrorvorwürfen im 2018 in der Türkei

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Türkei,

Zehntausende Festnahmen vermeldet die Türkei am Ende des Jahres – die meisten wegen Verbindungen zu Organisatoren des Putschversuchs von 2016.

Türkeis Präsident Recep Tayyip Erdogan bei einer Pressekonferenz.
Erdogan lässt viele Verdächtige wegen Verbindungen zur Gülen-Bewegung festnehmen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 2018 hat die Türkei 75'200 Menschen wegen angeblicher Verbindung zum Terror festgenommen.
  • Erst am Montag wurden wieder insgesamt 60 Menschen zur Fahndung ausgeschrieben.

Türkische Behörden haben 2018 rund 75'200 Menschen wegen angeblicher Terrorverbindungen festgenommen. Das geht aus einem am Montag vom Innenministerium in Ankara veröffentlichten Bericht hervor. Die grosse Mehrzahl – rund 52'000 – seien wegen Kontakten zu der Bewegung des islamischen Predigers Fethullah Gülen inhaftiert worden. Die türkische Regierung macht Gülen für den Putschversuch von 2016 verantwortlich.

Insgesamt wurden seit dem Umsturzversuch vor zweieinhalb Jahren nach offiziellen Zahlen aus dem November rund 218'000 Menschen wegen angeblicher Verbindungen zu den Putschisten festgenommen. Rund 31'000 von ihnen wurden demnach verurteilt oder sitzen noch in U-Haft.

60 Menschen zur Fahndung ausgeschrieben

Erst am Montagmorgen hatte die Staatsanwaltschaft Ankara wieder insgesamt 60 Menschen zur Fahndung ausgeschrieben. Der staatlichen Agentur Anadolu zufolge waren bis zum Mittag (Ortszeit) 31 der Gesuchten in Haft.

Es handele sich ausnahmslos um aktive Mitglieder der Luftwaffe, darunter mindestens sechs höherrangige Offiziere, heisst es in einem Bericht der Nachrichtenagentur DHA. Die türkische Regierung konzentriert seit dem Putschversuch viele der kontinuierlich fortgesetzten Festnahmen und Entlassungen auf Polizei und Militär.

Verteidigungsminister Hulusi Akar hatte Anfang November angegeben, dass allein beim Militär mehr als 15'000 Menschen wegen angeblicher Verbindungen zu den Putschisten des Amtes enthoben worden seien, darunter 150 Generäle und Admiräle. Die international scharf kritisierten Massnahmen treffen aber auch Akademiker, Menschenrechtler und Journalisten.

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