Kiew und Moskau vereinbaren grossen Gefangenenaustausch
Zum Auftakt der Friedensgespräche in Istanbul haben sich die Ukraine und Russland auf einen grossen Gefangenenaustausch geeinigt.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Ukraine und Russland tauschen je 1000 Kriegsgefangene aus.
- Das wurde an den gemeinsamen Gesprächen in Istanbul beschlossen.
- Anwesend waren weder Wladimir Putin noch Wolodymyr Selenskyj.
Zum Auftakt ihrer direkten Gespräche über ein mögliches Kriegsende haben Russland und die Ukraine einen Gefangenenaustausch vereinbart.
Dabei sollen jeweils 1000 Kriegsgefangene in ihre Länder zurückkehren dürfen. Das bestätigten Vertreter beider Delegationen in Istanbul.
Der Austausch solle «in nächster Zeit» erfolgen, sagte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow.
Erste direkte Gespräche seit 2022
Die unter türkischer Vermittlung geführten Verhandlungen über ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs dauerten laut dem türkischen Aussenministerium rund anderthalb Stunden.
Es waren die ersten direkten Gespräche der Kriegsparteien seit 2022.
Der Auftakt der Gespräche war eigentlich für Donnerstag erwartet worden. Die beiden Seiten kamen trotz türkischer Vermittlung am Ende aber nicht zusammen.
Das Fernbleiben von Kremlchef Wladimir Putin hatte den Hoffnungen auf bedeutende Ergebnisse der Verhandlungen bereits am Mittwoch einen Dämpfer versetzt.
Chance auf Kriegsende verpasst
Die Ukraine und Russland haben nach Meinung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eine Friedenslösung verpasst.
«Wir hatten diese Woche eine echte Chance, uns auf ein Ende des Kriegs hinzubewegen. Hätte (Wladimir) Putin nicht davor Angst gehabt, in die Türkei zu kommen.» Das schrieb Selenskyj auf der Plattform X vom Rande eines Gipfeltreffens europäischer Staats- und Regierungschefs in Albanien.
Er selbst sei zu einem direkten Treffen mit dem Kremlchef bereit gewesen, um die wichtigsten Fragen auszuräumen. «Er hat aber zu nichts zugestimmt.»