In der Türkei wurden heute Haftbefehle gegen 55 Soldaten und neun Weiteren verhängt. Sie sollen im Putsch-Versuch verwickelt sein.
Türkeis Präsident Recep Tayyip Erdogan bei einer Pressekonferenz.
Erdogan lässt viele Verdächtige wegen Verbindungen zur Gülen-Bewegung festnehmen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit dem Putsch-Versuch in der Türkei wurden rund 218'000 Menschen verhaftet.
  • Heute Montag wurden rund 60 weitere Terrorverdächtige festgenommen.
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Die Türkei geht mit Razzien und Festnahmen weiter gegen angebliche Staatsfeinde vor. Die Staatsanwaltschaft in Ankara verhängte heute Montag Haftbefehle gegen 55 Soldaten und neun weiteren Personen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. 45 der Gesuchten seien bereits festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft werfe den Betroffenen unter anderem Verbindungen zur Bewegung des islamischen Predigers Fethullah Gülen vor, heisst es in dem Bericht weiter. Die türkische Regierung macht Gülen für den Putschversuch von 2016 verantwortlich.

Seit dem Putschversuch greift die Regierung gegen angebliche Terrorverdächtige und Regierungskritiker hart durch. Die international scharf kritisierten Massnahmen treffen auch Akademiker, Menschenrechtler und Journalisten.

Nach offiziellen Zahlen von Mitte November wurden seit 2016 rund 218'000 Menschen festgenommen – zwischen Mitte November und Mitte Dezember gab es allerdings weitere Festnahmen. 16'684 der Betroffenen wurden den Novemberzahlen zufolge verurteilt. 14'750 befanden sich weiter in Untersuchungshaft. Mehr als 140'000 Menschen wurden aus dem Staatsdienst entlassen. Verteidigungsminister Hulusi Akar gab Anfang November an, dass allein beim Militär mehr als 15'000 Menschen, darunter 150 Generäle und Admiräle, des Amtes enthoben worden seien.

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