1715 Verstösse gegen den Mindestlohn im ersten Halbjahr festgestellt

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Deutschland,

Bundesweit sind in den ersten sechs Monaten dieses Jahres laut einem Medienbericht 1715 Verstösse gegen den Mindestlohn festgestellt worden.

Arbeiter auf einer Baustelle
Arbeiter auf einer Baustelle - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • IG BAU: Mindestlohnbetrug «nach wie vor an der Tagesordnung».

Dabei seien fast 7,5 Millionen Euro Bussgelder gegen Unternehmen verhängt worden, berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgabe) unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage des SPD-Abgeordneten Bernhard Daldrup. Mit 490 Ermittlungsverfahren entfiel demnach mehr als jeder vierte Fall auf Baustellen, wobei zwei Millionen Euro Bussgelder verhängt wurden.

«Mindestlohnbetrug ist nach wie vor an der Tagesordnung», kritisierte der Bundesvorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen, Agrar, Umwelt (IG BAU), Robert Feiger. Der Gewerkschaftschef geht davon aus, dass die tatsächlichen Verstösse weitaus höher liegen als die bei Kontrollen festgestellten Betrugsfälle.

Besonders kritisch sieht Feiger die Situation am Bau, wo höhere Branchenmindestlöhne gelten. Auch wenn sich die Mehrheit der Unternehmen gesetzestreu verhalte, sorgten «schwarze Schafe» mit ihren Machenschaften immer noch für «Wild-West-Methoden» auf Baustellen, sagte er den Funke-Zeitungen. Dies sorge auf Kosten der ehrlichen Firmen auch für einen «ruinösen Wettbewerb» und führe zu Einnahmeausfällen bei den Sozial- und Steuerkassen.

Der IG-BAU-Chef, der auch Mitglied der Mindestlohnkommission ist, befürwortet eine möglichst schnelle Erhöhung der gesetzlichen Mindestlöhne auf zwölf Euro, wie dies voraussichtlich von einer Ampel-Koalition angestrebt wird. «Davon werden rund zehn Millionen Beschäftigte profitieren», sagte Feiger. Allerdings werde es umso notweniger, die geplante Erhöhung überall durchzusetzen und deutlich effektiver dafür zu sorgen, dass kriminelle Mindestlohnverweigerer keine Chance mehr hätten.

Feiger fordert deshalb eine personelle Aufstockung der Finanzkontrolle Schwarzarbeit und eine deutliche Erhöhung der Bussgelder: «Ein stärkerer Kontrolldruck und eine grössere Abschreckungswirkung sind hier erforderlich - im Interesse der Beschäftigten, aber auch im Interesse der ehrlichen Unternehmen.»

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