Nach Angaben von UNWomen existiert noch immer kein gleichberechtigter Zugang zum Internet für Mädchen und Frauen. Zudem ist auch Online-Gewalt weit verbreitet.
Equiterra, ein Ort der Gleichberechtigung, existiert nur in unserer Vorstellung, aber es ist ein Ort, den wir alle anstreben können. - UN Women/Ruby Taylor (Ausschnitt)

Beim diesjährigen Weltjugendtag am 12. August geht es um Jugend und digitale Technologien. Das offizielle Motto lautet «From Clicks to Progress: Youth Digital Pathways for Sustainable Development». Anlässlich des Aktionstags nimmt UNWomen Stellung zu den Schwierigkeiten beim gleichberechtigten Zugang zu digitalen Medien für Mädchen und Frauen.

Der UN-Organisation zufolge sind gleichberechtigte digitale Integration und Alphabetisierung global betrachtet noch längst nicht umgesetzt. In Ländern mit niedrigem Einkommen hat gerade einmal ein Viertel aller Mädchen und Frauen Zugang zum Internet. Die digitale Kluft zwischen den Geschlechtern ist bei Frauen und Mädchen in ländlichen Gebieten sowie bei Menschen mit Behinderungen am stärksten ausgeprägt.

Doch das Thema Gleichberechtigung beschränkt sich nicht nur auf den Internetzugang in Low-Income-Ländern. Auch die Online-Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen nimmt zu. Laut einer globalen Studie des Institute of Development Studies aus dem Jahr 2018 sind bereits 58 % aller Mädchen und Frauen schon einmal Opfer von Online-Belästigung geworden.

Zunahme der Online-Gewalt

Nach einer Studie von The Economist Intelligence Unit (EIU) erfahren junge Frauen weitaus häufiger Gewalt als erwachsene. Demnach geben 31 % der Gen X und der Baby Bommer an, schon einmal Opfer digitaler Übergriffe geworden zu sein, wohingegen bereits 45 % der Gen Z und der Millenials aussagen, online Gewalt erfahren zu haben.

Die am häufigsten gemeldeten Formen von Gewalt waren Fehlinformationen und Verleumdungen (67 Prozent), Cyber-Belästigung (66 Prozent), Hassreden (65 Prozent), Nachahmung (63 Prozent), Hacking und Stalking (63 Prozent), Astroturfing (eine koordinierte Anstrengung, um gleichzeitig schädliche Inhalte auf verschiedenen Plattformen zu verbreiten, 58 Prozent), Video- und bildbasierter Missbrauch (57 Prozent), Doxing (55 Prozent), gewalttätige Drohungen (52 Prozent) und unerwünschte Bilder oder sexuell eindeutige Inhalte (43 Prozent).

UNWomen mahnt daher an, umfassende Massnahmen auf den Weg zu bringen, die einen «gleichberechtigten Zugang zu Technologie und Internet gewährleisten» und welche die MINT-Bildung auch und speziell für Mädchen fördern. Auch müssten Mädchen besonders vor Online-Belästigung und -ausbeutung geschützt werden, heisst es in der Stellungnahme.

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