Umstrittener Unity-CEO John Riccitiello tritt zurück
John Riccitiello, der Chef von Unity, tritt mit sofortiger Wirkung zurück. Der CEO galt in der Gamer-Community als umstritten.

Das Wichtigste in Kürze
- Unity-CEO John Riccitiello tritt zurück.
- Für ihn übernimmt vorübergehend Interims-CEO Jim Whitehurst.
John Riccitiello, der langjährige CEO von Unity, gibt seinen Posten auf. Dies wurde am Montagabend bekannt gegeben. «Es war ein Privileg, Unity fast ein Jahrzehnt lang zu leiten.» Das sagte Riccitiello und versprach Unterstützung während des Übergangs zur neuen Führung.
Interims-CEO Jim Whitehurst übernimmt
Jim Whitehurst, ehemaliger Red-Hat-CEO, wird vorübergehend die Position übernehmen. Die Suche nach einem dauerhaften Ersatz ist im Gange. Trotz fehlender Details in der Pressemitteilung standen Unity und Riccitiello zuletzt unter starkem Beschuss.
Im September 2023 kündigte Unity eine rückwirkende Änderung seiner Lizenzbedingungen an, die Gebühren für Spielinstallationen vorsah. Nach heftigen Reaktionen ruderte das Unternehmen zurück und entschuldigte sich für die «Verwirrung und Verärgerung».
Unity: John Riccitiellos umstrittene Vergangenheit
Riccitiellos Führungsstil war schon vorher umstritten. Entwickler äusserten Bedenken gegenüber dem neuen Geschäftsmodell von Unity und befürchteten Insolvenzen durch die Änderungen. Einige rechneten vor, dass sie mit dem neuen Modell mehr als ihre gesamten Einnahmen abgeben müssten.
Das Indie-Spielentwicklerteam Terraria warf Unity «räuberische Machenschaften» vor. Riccitiello hatte Entwickler in der Vergangenheit als «fucking Idiots» bezeichnet, was zu weiteren Kontroversen führte.
Unitys Wachstum trotz Konflikten
Trotz solcher Konflikte wuchs die Verbreitung der Unity-Engine unter Riccitiellos Führung. Ende 2022 konnte Unity erstmals einen Gewinn verzeichnen. Dennoch musste das Unternehmen zuletzt einen Sparkurs einschlagen, bei dem Hunderte von Arbeitsplätzen verloren gingen.