Russische Zertifikat-Fälscher verkaufen ihre Kundendaten

Die Nachfrage nach gefälschten Covid-Zertifikaten ist in Russland stark gestiegen. Nun verkaufen die Fälscher dreisterweise die Daten ihrer Käufer.

In der Liste tauchen angeblich nur Personen auf, die einen gefälschten Impfausweis oder PCR-Test gekauft haben. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

Russische Zertifikats-Fälscher verkaufen die Kundendaten von 500'000 Personen.
Dies könnte für die Betroffenen strafrechtliche Konsequenzen haben.
Die Kosten pro Datensatz belaufen sich angeblich auf 40 bis 50 Rappen.

Das Covid-Zertifikat ist hierzulande für viele Aktivitäten nicht mehr wegzudenken. Auch internationale Reisen ist das Dokument sind unvorstellbar. Kein Wunder, blüht der Schwarzmarkt.

Auch in der Schweiz respektive der EU sind bereits gefälschte Zertifikate aufgetaucht. Wie es nun aber scheint, floriert das Geschäft insbesondere in Russland. Und dies könnte ein grosses Nachspiel haben.

Hacker verkaufen Daten von Kunden

Fälscher bieten im Darknet und auf Telegramm angeblich die Daten von über 500'000 Käufern an. Wie die russische Zeitung «Kommersant» berichtet, sind darin äusserst heikle Informationen wie Passdaten, Versicherungsnummer, Telefonnummer und Wohnort enthalten.

Russland — Die russischen Behörden könnten aufgrund der Daten ermitteln. (Symbolbild) - keystone

Laut den Angaben haben die Personen in der Datenbank entweder einen gefälschten Impfausweis oder PCR-Test gekauft. Sie sollen allesamt aus der Region Moskaus stammen. Brisant: Laut einem von der Zeitung befragten Anwalt könne dies für die Betroffenen zu strafrechtlichen Konsequenzen führen. Ermöglicht würden zeitgleich Erpressungen.

40 Rappen für Passdaten und Versicherungsnummer

Die Kosten pro Personendatensatz sollen zwischen umgerechnet 40 und 50 Rappen liegen. Der Zeitung wurde eine kleinere Datenbank mit 1000 Sätzen für etwas über 100 Franken angeboten.

Sind Sie gegen das Coronavirus geimpft?

Die Nachfrage nach gefälschten Zertifikaten sei vorwiegend nach der schrittweisen Öffnung der Grenzen ab Mai erfolgt. Neue Lockdowns im November liessen den Bedarf aber nochmals massiv steigern.