Netflix ist im Streaming Markt führend. Ändern könnten dies höhere Ausgaben und hinzukommende Konkurrenten.
Wie Netflix & Co. die Berlinale verändern
Netflix erhält mehr und mehr Konkurrenz. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Netflix ist in seinem Marktfeld führend und macht mehr als eine Milliarde Gewinn.
  • Wegen steigender Produktionskosten und Anzahl Konkurrenten, gerät sein Monopol ins Wanken.

Bislang ist der US-Anbieter Netflix der König der Streamingdienste: Mit fast 140 Millionen Abonnenten und viel beachteten Eigenproduktionen ist das international aktive Unternehmen zurzeit konkurrenzlos. Doch die steigenden Kosten für hochkarätige eigene Serien und Filme drücken die Gewinnmarge, ausserdem drängen immer mehr andere Unternehmen auf den Streaming-Markt.

Sollte die Netflix-Produktion «Roma» ihrer Favoritenrolle bei der Oscar-Verleihung Ende des Monats gerecht werden, könnte dies das Vertrauen der Investoren in das US-Unternehmen stärken.

Milliarden Gewinn

Im vergangenen Jahr machte Netflix 1,2 Milliarden Dollar Gewinn und zählte fast 30 Millionen Neukunden. Für das Ende des ersten Quartals 2019 rechnet das Unternehmen mit mehr als 148 Millionen Abonnenten. Netflix wächst nicht nur im Heimatmarkt USA, sondern insbesondere im Ausland. Dazu tragen Eigenproduktionen für regionale Märkte wie etwa die deutschsprachige Mystery-Serie «Dark» bei.

Die Schaffung seines eigenen Film- und Serienuniversums lässt sich Netflix einiges kosten. Nach Schätzungen von Analysten gab das Unternehmen vergangenes Jahr rund zwölf Milliarden Dollar dafür aus. Das Ergebnis sind Hits wie der Thriller «Bird Box» mit Oscar-Preisträgerin Sandra Bullock - er wurde nach seinem Erscheinen am Jahresende binnen vier Wochen 80 Millionen Mal abgerufen.

«Roma» ein Erfolg

Ein weiterer Coup gelang Netflix mit «Roma». Das sehr persönliche Drama des Oscar-gekrönten mexikanischen Regisseurs Alfonso Cuarón zählt mit insgesamt zehn Nominierungen - unter anderem als bester Film und für die beste Regie - zu den Favoriten bei der diesjährigen Oscar-Verleihung am 24. Februar.

Damit wird zugleich der Umbruch in der Filmwelt deutlich, denn «Roma» lief nur kurz im Kino und findet sein Publikum vornehmlich bei den den Netflix-Abonnenten in aller Welt.

Die autobiographisch gefärbte Geschichte einer mexikanischen Mittelschichtfamilie in den 70ern wurde mit dem Golden Globe als bester fremdsprachiger Film prämiert.

Investitionen gehen weiter

Der Golden Globe für «Roma» habe «das Vertrauen der Investoren in die auf Inhalte konzentrierte Strategie erneuert», urteilten Analysten der Beratungsfirma Canaccord. Diese «Werbung» für Netflix werde dem Unternehmen voraussichtlich helfen, weitere Abonnenten zu gewinnen. Noch mehr dürfte dies für den Fall eines Oscar-Erfolgs von «Roma» gelten.

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