Das TCL Mini-LED-Flaggschiff C83 im Nau.ch-Test

Schon seit einigen Jahren stellt TCL nun wiederholt unter Beweis, was mit Mini-LEDs möglich ist. Nicht anders ist es dieses Jahr: Die neuen Modelle der C-Reihe kommen mit einigen spannenden Features daher. Das Einstiegsmodell der Flaggschiffe, der C83, kann sich definitiv sehen lassen – insbesondere für seinen Preis.

Das getestete Modell mit 65 Zoll ist knapp zu gross, um alleine eingerichtet zu werden. Aufgrund der Grösse und des Gewichts ist dies klar ein Zwei-Personen-Job. Dank schlichtem Standfuss und einfacher Montage mit wenigen Schrauben steht die Mattscheibe aber im Handumdrehen – wortwörtlich.

Vorweg die Spezifikationen des TVs: Verfügbar ist der Fernseher in 55, 65 oder 75 Zoll. Das Mini-LED-Panel der 4. Generation von TCL löst mit 4K auf und schafft je nach Modus bis zu 144 Hertz. Für das optimale Bilderlebnis kommt Dolby Vision mit HDR10+ zum Einsatz.

Als Betriebssystem setzt der Hersteller auf Google TV, welches schon vom aktuellen Chromecast oder anderen modernen Fernsehern bekannt ist. Zu guter Letzt wird ein 2.1-Soundsystem von Onkyo direkt im TV verbaut.

Einmal eingesteckt, ist die Einrichtung und Verwendung des Fernsehers ein Kinderspiel. Zu verdanken ist dies dem gewählten Betriebssystem Google TV. Mein Lob dazu habe ich bereits vor wenigen Monaten im Test zum Chromecast mit Google TV geäussert. Dort hatte ich das OS als «Hauptzentrale aller Streamingdienste» beschrieben, was sich auch weiterhin bewahrheitet.

Es muss dennoch erwähnt werden, dass es beim Test ab und an zu Rucklern und Abstürzen von Apps kam. Dies ist jedoch keineswegs TCLs Schuld. Google selbst hat die Probleme bei Google TV bereits bestätigt und arbeitet aktuell an Verbesserungen. In wenigen Wochen sollte das OS – auch auf TCL-Fernsehern – wieder reibungslos laufen.

Fernsehen und Streamen macht mit dem C83 definitiv ordentlich Spass. Bei der Diagonale von 65 Zoll sorgt die 4K-Auflösung für ein gestochen scharfes Bild. Dank HDR10+ wird das Mini-LED-Panel auch erstaunlich hell. Entsprechende Bilder sorgen schnell dafür, dass der Raum bei Nacht mit Tageslicht-ähnlichem Licht geflutet wird.

Gerade bildgewaltige Inhalte wie etwa «Stranger Things» oder «Interstellar» sind auf diesem Bildschirm eine wahre Freude. Auch Sportübertragungen machen mit solcher Qualität schlicht mehr Spass. Sogar als Sport-Niete habe ich so das ein oder andere Fussballspiel gebannt verfolgt.

Wer nicht gerade die Tagesschau, Champions League oder «Der Bachelor» verfolgt, kann auf der Flimmerkiste auch problemlos zocken. Alle vier HDMI-Ports kommen in der Generation 2.1 und ermöglichen 4K mit 144 Hertz, eine Latenz von unter 6 ms ist jedoch nur mit 120 Hz möglich. Dafür ist der Fernseher mit VRR und FreeSync Premium ausgestattet.

Das ist mehr als genügend für Konsolen-Gamer, hartgesottene Esportler werden aber weiter auf einen Gaming-Monitor setzen müssen.

Was jedoch nicht so ganz überzeugen kann, sind zwei Hochtöner und der verbaute «Subwoofer» von Onkyo auf der Rückseite. Diese sind zwar besser als herkömmliche TV-Lautsprecher, können einer Soundbar oder gar einem ganzen Mehrkanal-Soundsystem längst nicht das Wasser reichen.

Unterm Strich macht der C83 von TCL von A bis Z Spass. Er bietet praktisch alles, was ein moderner Smart-TV haben muss und festigt TCLs Standpunkt in der Welt der Mini-LED-TVs. Die Kosten belaufen sich beim 65-Zoll-Modell auf 1649 Franken, was überaus konkurrenzfähig ist.

Eine nächste Generation könnte allenfalls die Soundqualität noch auf ein neues Level heben und an der Bildwiederholtechnologie beziehungsweise Latenz schrauben. Wer aber schon jetzt etwas mehr Luxus will, kann allenfalls auch zu den Spitzenmodellen der C93-Reihe greifen.