Darum kämpfen Samsung, Apple und Huawei mit Smartphone-Mängeln

Apple gilt als Revolutionär des Smartphones wie wir es heute kennen. 2007 brachte das Unternehmen aus Cupertino im US-Bundesstaat Kalifornien das erste iPhone auf den Markt. Mit dem Release des iPhone 4 drei Jahre später waren sich viele Kunden schon einen gewissen Standard gewohnt.

Und dieses schien dem Konzern mit dem Apfel-Logo zuzusetzen: Probleme mit dem Empfang sorgten für eine Klage. Apple reagierte und bot den Käufern an, den vollen Preis der Geräte zurückzuerstatten. Als Alternative gab es eine spezielle Schutzhülle, welche das Problem behob.

Der wohl bekannteste Smartphone-Mangel ging jedoch auf die Kappe des Marktführer Samsung: Der Akku des Galaxy Note 7 überhitzte und explodierte in einigen Fällen sogar.

Nicht zuletzt hat das südkoreanische Unternehmen den Start seines Falt-Handys auf unbestimmte Zeit verschoben. Auch Huawei musste diesen Schritt mit seinem Konkurrenz-Falt-Produkt Mate X gehen: «Wir wollen kein Produkt herausbringen, das unserem Ansehen schadet», wird ein Huawei-Sprecher zitiert.

Und wie gegen Ende letzter Woche bekannt wurde, kämpft Samsung aktuell mit seinem neuen Flaggschiff Galaxy S10 in der 5G-Version mit Problemen: Das Modem für die neue Mobilfunktechnologie lässt das Handy überhitzen.

Laut Telekom-Experte Ralf Beyeler von moneyland.ch haben diese Probleme mit dem «heutigen Lifestyle» zu tun. «Früher hat man ein Produkt entwickeln, sehr ausführlich getestet und dann das Produkt über viele Jahre verkauft. In der heutigen Welt bringen die Hersteller ständig neue Geräte auf den Markt, bei Smartphone ist es noch extremer als in anderen Branchen», so Beyeler.

Das Problem sei, dass die Hersteller sehr hohem Konkurrenzkampf ausgesetzt sind. Deshalb müsse ein neues Gerät möglichst schnell auf den Markt gebracht werden.

«Es ist angesichts des Zeitdruckes schlicht nicht möglich, das Gerät auszubessern. Die Hoffnung des Managements: ‹Das geht schon. Und vielleicht merken die Kunden nicht mal was›», sagt Beyeler.

Viele der bekannten Fälle stammen von einem der drei Marktführer Apple, Samsung oder Huawei. Mögliche Gründe dafür gibt es mehrere: beispielsweise die grosse Anzahl an verkauften Geräten oder schlicht der Fokus der Öffentlichkeit auf diese Unternehmen.

Beyeler hat jedoch noch einen weiteren Erklärungsansatz: «Apple, Samsung und Huawei wollen technologisch ganz vorne mitspielen. Hersteller, die bereits etwas ältere und bewährte Komponenten und Technologien einsetzen, haben weniger Probleme als Hersteller, die die neueste Technologie einsetzen.»

Beyeler wagt sogar eine Prognose für kommende Geräte: Er rechnet nicht damit, dass sich die Situation verschärfen wird, doch «wie in der Vergangenheit gibt es bei neuen Produkten immer das Risiko von Kinderkrankheiten».