Ein US-Zerstörer fuhr durch umstrittenes Gebiet im Südchinesischen Meers. China reklamiert den Bereich für sich, die USA sehen es als internationale Wasser.
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Der US-Zerstörer USS Milius im Südchinesischen Meer. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein US-Zerstörer fuhr durch von China reklamiertes Gebiet im Südchinesischen Meer.
  • Die USA halten den Bereich trotz künstlicher Inseln für internationale Gewässer.
  • Ein internationales Gericht gab Washington 2016 Recht, Peking ignoriert dies aber.

In den zunehmenden Spannungen zwischen China und den USA hat der amerikanische Lenkwaffen-Zerstörer «USS Milius» am Montag einen Einsatz in einem umstrittenen Seegebiet im Südchinesischen Meer absolviert.

Wie die 7. US-Flotte mitteilte, sei das US-Kriegsschiff nahe des Mischief Riffs gefahren, um für die Freiheit der Navigation in dem von China und anderen Staaten beanspruchten Meeresgebiet einzutreten. Nach dem «normalen Einsatz» habe die «USS Milius» die strittige Gegend um das Atoll der Spratly-Inseln wieder verlassen.

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Die USS Milius im umstrittenen Bereich im Südchinesischen Meer. - keystone

Das Riff sei im natürlichen Zustand von Wasser überspült und erlaube daher nach der Seerechtskonvention keine Territorialansprüche, hiess es. Chinas Landgewinnung sowie die errichteten Anlagen änderten daran nichts. «Unrechtmässige und weitreichende Ansprüche im Südchinesischen Meer stellen eine ernste Gefahr für die Freiheit der Meere dar, einschliesslich der Freiheit der Navigation und des Überfluges, des freien Handels und ungehinderter Geschäfte.»

China hält Manöver rund um Taiwan ab

China beansprucht fast das gesamte Südchinesische Meer für sich und hat künstliche Inseln aufgeschüttet, um seine Ansprüche zu untermauern. Dies betrifft auch strategisch wichtige und ressourcenreiche Gebiete, die Länder wie Indonesien, Malaysia und die Philippinen für sich reklamieren. Die USA und Chinas Nachbarn werfen Peking eine zunehmende Militarisierung der Region vor. Der internationale Schiedsgerichtshof in Den Haag wies die chinesischen Gebietsansprüche 2016 zurück, China ignoriert das Urteil allerdings.

Der Einsatz des US-Zerstörers erfolgte vor dem Hintergrund neuer Spannungen zwischen den USA und China um Taiwan. Nach der Visite von Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen und ihren politischen Gesprächen in den USA hält Peking gegenwärtig wieder grossangelegte, dreitägige Manöver nahe der demokratischen Inselrepublik ab.

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