Ist Xi Jinping der nächste Stalin?
Xi Jinping prägt China nach innen hin autoritär und zentralistisch. Dabei erinnert er an Stalins Herrschaftsmodus.

Xi Jinping gilt als stärkster chinesischer Staatschef seit Jahrzehnten. Nach aussen präsentiert er sich als gefestigter Anführer und Weltmacht.
Im Innern jedoch zeigt sich sein Machtanspruch zunehmend zentralistisch und autoritär. Xi Jinping wird vielfach mit dem Stil Josef Stalins verglichen, so «Politico».
Xi Jinping: der neue Stalin?
Der politische Berater Robert O’Brien verglich Xi Jinping mit Stalin und sieht in ihm einen Nachfolger des sowjetischen Diktators. Laut O’Brien verfolgt Xi Jinping eine marxistisch-leninistische Linie.

Demnach nutzte er seine Macht, um Chinas kommunistische Ideologie zu festigen, anstatt den angenommenen Reformweg zu gehen. Dies signalisiert eine strenge Innenpolitik, die Andersdenkende konsequent ausschliesst.
Macht und Kontrolle
Xi Jinping baute sein autoritäres System lange still aus. Unter seiner Führung wurde die Kommunistische Partei gestrafft und zentralisiert, wie der «Spiegel» erklärt.
Wichtige politische Entscheidungen treffen Parteigremien, die direkt von Xi Jinping kontrolliert werden. Unliebsame Funktionäre werden systematisch aus dem Verkehr gezogen.
Dies bedeute eine starke persönliche Machtkonzentration.
Parallelen zu Stalin
Fachleute sehen grosse Ähnlichkeiten zwischen Xi und Stalin. Der «Asia Society» zufolge folgen Xis politische Säuberungen einem Muster, das an Stalins reine Brutalität erinnert: Nach dem Machtgewinn beseitigt er nicht nur Gegner, sondern zunehmend auch frühere Gefolgsleute.
Dabei setzt Xi auf Polizeistaat, Überwachung und Partei-Apparate, ähnlich wie Stalin. Eine weitere Verbindung bestehe in der Unterdrückung ethnischer Minderheiten und der rigorosen Kontrolle jeglicher Opposition, schreibt «Le Monde».

Dabei greift Xi auch zu repressiven Massnahmen gegen kulturelle und religiöse Freiheiten, die an Stalins Politik erinnern. Xi baut eine feste Herrschaftsstruktur, die vom Nationalismus und dem Personenkult getragen wird.
China versucht Xi nach aussen hin charismatisches Image zu verschaffen
Diese innenpolitische Machtentfaltung steht im Kontrast zu Xis Auftreten als vernetzter Weltführer: einer, der auf internationalen Bühnen mit Stolz und Selbstbewusstsein auftritt, so der «Focus».
Gleichzeitig fördert Xi einen Personenkult, der an Mao Zedong erinnert, und zeigt sich als stärkster Herrscher seit diesem. Laut «Deutschlandfunk Kultur» versuche die Parteipropaganda, Xi als charismatische Führungsfigur zu stilisieren, was als modernes Instrument der Machtsicherung gesehen wird.
Diese Strategie dient auch dazu, die Loyalität innerhalb der Partei zu sichern.