Coronavirus: Grösster Ausbruch in China seit Wuhan

Die Delta-Variante des Coronavirus testet Chinas Zero-Covid-Strategie: In 19 der 31 Provinzen sind lokal übertragene Infektionen gemeldet worden. Damit sind so viele Provinzen betroffen, wie seit dem ersten Ausbruch nicht mehr. Über 600 solcher Fälle wurden registriert, wie «Bloomberg» berichtet.

Seit Beginn der Pandemie verfolgte China die Zero-Covid-Strategie, um das Coronavirus unter Kontrolle zu halten. Mit strikten, lokalen Lockdowns und anderen strengen Massnahmen wird auf – sehr selten auftretende – Ansteckungen reagiert. Länder wie Australien oder Singapur haben diese Strategie aber wegen der Delta-Variante aufgeben müssen.

China hingegen scheint ihr weiter folgen zu wollen. So hat beispielsweise Peking angesichts von 38 Infektionen seit Beginn des neuen Ausbruchs den Verkehr eingeschränkt. Der Verkauf von Tickets für die Zugreise von 123 Stationen in die Hauptstadt ist gestoppt worden. Alle Kinder von zwei Schulen müssen in Quarantäne, nachdem ein Lehrer dort positiv getestet worden ist.

Die Millionenstadt Chongqing hat über Nacht eine Massentestung angeordnet. Ziel ist es, in den «goldenen 24 Stunden» möglichst viele Infizierte zu finden und so die Infektionsketten zu unterbrechen. In Changzhou wurden alle Schulen geschlossen. In den nächsten Tagen wird der Unterricht online stattfinden.

Mit der Zero-Covid-Strategie und strengen Einreise-Regeln kommt China gut durch die Pandemie. Seit dem ersten grossen Ausbruch im Januar 2020 wurden nur noch vereinzelt Infektionen mit Corona verzeichnet. Trotz einer Bevölkerung von über 1,4 Milliarden Menschen verzeichnet das Land neunmal weniger Ansteckungen als die Schweiz. Auch Todesfälle hat die Schweiz mehr als doppelt so viele wie China zu beklagen.