China greift im Kampf gegen das Coronavirus weiterhin hart durch. Es werden offenbar sogar Haustiere von Personen, die in Quarantäne müssen, getötet.
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Gesundheitspersonal in Schutzanzügen in Shanghai. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die chinesische Corona-Politik sorgt bei der Bevölkerung für Empörung.
  • Die Lebensmittel werden knapp – und die Wohnung zu Einkaufen zu verlassen, ist verboten.
  • Zudem lässt die Regierung wohl Haustiere von Personen, die in Quarantäne sind, töten.

Während hierzulande die Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus gefallen sind, hält China weiter an seiner «Zero-Covid-Policy» fest: Dabei werden Corona-Infizierte mit Massentests ausfindig gemacht. Wer positiv ist, muss sich isolieren – allerdings nicht zu Hause, sondern in einer dafür vorgesehenen Quarantänestation.

Das asiatische Land steckt mitten in der bisher schlimmsten Corona-Welle seit Pandemie-Beginn. Immer wieder werden neue Rekorde bei den täglichen Neuinfektionen vermeldet. Besonders schlimm betroffen ist Shanghai: Rund 90 Prozent der Infektionen mit dem Coronavirus werden in der Millionen-Metropole entdeckt.

Wurden Sie schon mal positiv auf das Coronavirus getestet?

Deshalb befindet die chinesische Stadt sich bereits seit zwei Wochen in einem strengen Lockdown. Dies, obwohl Omikron als mildere Corona-Variante gilt und die meisten in Shanghai registrierten Infizierten nicht mal Symptome aufweisen. Trotzdem müssen die rund 26 Millionen Einwohner zu Hause bleiben – und ihre Empörung ist gross. Denn sie sind hungrig.

Hungrige Bewohner plündern Supermärkte

Offenbar werden nämlich die Lebensmittel knapp. Die Lieferung von Essenspaketen vor die Haustür scheint am Anschlag zu sein. Die verzweifelte Bevölkerung bringt ihren Unmut über die strenge Lockdown-Politik immer offener zum Ausdruck: In Shanghai kam auch schon zu Plünderungen von Supermärkten, wie ein auf Twitter veröffentlichtes Video zeigt. Der Hunger treibt die Menschen auf die Strasse – obwohl das Verlassen der eigenen vier Wände streng verboten ist.

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Eine behördliche Strassensperre in Shanghai.
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Ein Lieferservice fährt an den Absperrungen vorbei, die errichtet wurden, um eine Gemeinde in Shanghai abzuriegeln.
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Fast menschenleere Strassen sind die Folge des Corona-Lockdowns in Shanghai - zum Beispiel im abgesperrten Bezirk Jingan im Westen der Stadt.
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Mann in Schutzanzug an einem Lockdown-Zaun in Shanghai.

Doch nicht nur das fehlende Essen sorgt für Missmut: Auch, dass positiv getestete Kinder von ihren Eltern getrennt wurden, sorgte für Proteste in den sozialen Netzwerken. Diese kritisierte Regel wurde jedoch inzwischen wieder gelockert.

China tötet Haustiere wegen Coronavirus

Auch, wie die chinesische Regierung mit Haustieren von positiv auf das Coronavirus getesteten Personen umgeht, sorgt für Kritik. Laut einem Bericht der «South China Morning Post» mussten einige, die aus ihrer Quarantäne nach Hause zurückkehrten, feststellen: Ihre Haustiere wurden getötet – und das ohne Einverständnis der Besitzer!

Zuletzt sorgte der Fall eines Corgis vom vergangenen Mittwoch für Entrüstung in den sozialen Medien: Der kleine Hund rannte einem Bus hinterher, der seine Besitzer in ein Quarantänezentrum bringen sollte. Die in Shanghai lebende Familie hatte ihn zuvor freigelassen – aus Angst, dass er alleine zu Hause verhungern würde.

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Die chinesische Regierung lässt offenbar Haustiere von mit dem Coronavirus infizierten Personen töten. (Symbolbild) - keystone

Doch der Hund kam nicht weit: Er wurde brutal von einem Mitarbeiter der Covid-19-Prävention mit einer Schaufel erschlagen. Offenbar, weil befürchtet wurde, der Corgi könne das Coronavirus verbreiten, wie die «South China Morning Post» schreibt.

Am Montag hat die Millionen-Metropole jetzt angekündigt, den Mega-Lockdown schrittweise lockern zu wollen. Doch wann das normale Leben wirklich wieder in Shanghai einkehrt, bleibt offen. Denn die Ausgangssperre fällt nur bei den Wohnkomplexen, in denen seit zwei Wochen keine neuen Corona-Fälle registriert wurden.

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