Donald Trump scheint entschlossen, die US-Botschaft nach Jerusalem zu verlegen. Ein Schritt mit womöglich schwerwiegenden Konsequenzen, kommt dies doch de facto einer Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels gleich.
Im Mai reichten sich US-Präsident Donald Trump (L) und Palästinas Präsident Mahmoud Abbas (R) noch die Hand.
Im Mai reichten sich US-Präsident Donald Trump (L) und Palästinas Präsident Mahmoud Abbas (R) noch die Hand. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • US-Präsident Donald Trump will die US-Botschaft von Tel Aviv nach Israel verlegen.
  • Dies würde de facto einer Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels gleichkommen.
  • Die Nato-Verbündeten warnen Donald Trump eindringlich vor diesem Schritt.

US-Präsident Donald Trump hat den Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas über seine Absicht informiert, die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen. Dies berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.

Abbas' Sprecher sagte, der Präsident habe Trump «vor den schwerwiegenden Auswirkungen dieser Entscheidung auf den Friedensprozess sowie Sicherheit und Stabilität in der Region und der Welt gewarnt». Abbas habe bekräftigt, es werde keinen Palästinenserstaat ohne Ost-Jerusalem als Hauptstadt geben. Er werde mit Staatschefs in aller Welt in Kontakt bleiben, um diesen «inakzeptablen Schritt» zu verhindern, sagte der Sprecher.

Israel hatte 1967 während des Sechs-Tage-Kriegs den arabisch geprägten Ostteil der Stadt erobert. Es beansprucht ganz Jerusalem als seine unteilbare Hauptstadt. Dieser Anspruch wird international nicht anerkannt. Der künftige Status der Stadt soll in Friedensgesprächen ausgehandelt werden.

Die Nato-Verbündeten Türkei, Deutschland und Frankreich warnen US-Präsident Donald Trump eindringlich davor, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan drohte sogar mit einem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Israel, sollten die USA einen solchen Schritt wagen.

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