UNHCR: Eine Million Flüchtlinge nach Syrien zurückgekehrt
Laut dem UNHCR sind eine Million Syrer in ihre Heimat zurückgekehrt, 4,5 Millionen sind im Ausland. In Syrien erwartet unter anderem zerstörte Infrastruktur.

Das Wichtigste in Kürze
- Rund eine Million Syrer sind seit dem Sturz von Assad in ihre Heimat zurückgekehrt.
- Dort erwartet sie zerstörte Infrastruktur und eine instabile Sicherheitslage.
- Rund 4,5 Millionen Syrer leben noch im Ausland, viele wollen zurück.
Neun Monate nach dem Sturz von Langzeitmachthaber Baschar al-Assad in Syrien sind nach UN-Angaben bereits eine Million Menschen in das Bürgerkriegsland zurückgekehrt. Seit Anfang Dezember des Vorjahres hätten sich ausserdem 1,8 Millionen Binnenvertriebene wieder in ihre Heimatgebiete begeben. Dies hiess es vom UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR in Genf.
Die Rückkehrer sind nach Angaben des UNHCR mit zerstörten Häusern, beschädigter Infrastruktur, zu wenig Arbeitsplätzen und einer instabilen Sicherheitslage konfrontiert. UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi forderte die Staatengemeinschaft, den Privatsektor und Auslands-Syrer dazu auf, den Wiederaufbau des Landes stärker zu unterstützen.

«Wir haben die seltene Gelegenheit, eine der grössten Flüchtlingskrisen der Welt zu lösen», sagte Grandi. Derzeit leben laut UNHCR noch immer mehr als sieben Millionen Menschen als Binnenvertriebene in Syrien. Und mehr als 4,5 Millionen leben weiterhin als Geflüchtete im Ausland. Die grosse Mehrheit der syrischen Flüchtlinge, die in arabischen Ländern aufgenommen wurde, will aber laut Umfragedaten des UNHCR heimkehren.
Al-Assad wurde im Dezember nach langen Jahren des Bürgerkriegs gestürzt. Mittlerweile wird das Land mit rund 23 Millionen Einwohnern von einer Übergangsregierung unter Führung von Interimspräsident Al-Scharaa geführt. Al-Scharaa war der Kopf der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS), die die Rebellenallianz anführte, die Assad schlussendlich stürzte.