UN: Syrien und Verbündete hinter Angriffen auf Kliniken und Schule

UN-Ermittler halten es für sehr wahrscheinlich, dass Syriens Regierung und ihre Verbündeten für mehrere Angriffe auf wichtige zivile Einrichtungen in Rebellengebieten verantwortlich waren. Dabei seien im vergangenen Jahr drei Gesundheitseinrichtungen, eine Schule und ein Kinderzentrum beschädigt worden.

Dies heisst es in einem am Montag in New York veröffentlichten Bericht. Dieser sieht zudem bewaffnete Oppositionsgruppen hinter dem Beschuss eines palästinensischen Flüchtlingslagers in Syrien, bei dem elf Menschen getötet wurden.

Hilfsorganisationen und Menschenrechtsgruppen hatten im vergangenen Jahr mehrfach von Luftangriffen auf zivile Einrichtungen in Syrien berichtet. Sie werfen der Regierung und ihrem Verbündeten Russland vor, gezielt lebenswichtigen Infrastruktur zu bombardieren. UN-Generalsekretär António Guterres setzte eine Ermittlungskommission ein, die sich insgesamt mit sieben Vorfällen aus dem vergangenen Jahr befasste.

Der Bericht hält es unter anderem für höchstwahrscheinlich, dass «Syriens Regierung und/oder ihre Verbündeten» am 4. Juli 2019 für heftige Luftangriffe auf eine unter der Erde eingerichtete chirurgische Klinik in dem Ort Kafr Nubl verantwortlich waren. Dieser liegt in dem letzten grossen Rebellengebiet Idlib im Nordwesten Syriens. Dort hatten Regierungstruppen im vergangenen Jahr eine Offensive begonnen.

Aus dem Bericht geht hervor, dass Russland vor den Bombardierungen von den UN Informationen zu mehreren der angegriffenen Einrichtungen erhalten hatte, darunter die Koordinaten. Solche Angaben sollen eigentlich dem Schutz von Einrichtungen dienen. Moskaus Luftwaffe fliegt im Bürgerkrieg regelmässig Angriffe gegen Rebellen.