Die UN-Friedensmission in Mali ist von einem wichtigen Stützpunkt im Norden abgezogen. Die Region ist derzeit stark umkämpft.
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UN-Blauhelme sind Friedenstruppen der Vereinten Nationen (Symbolbild). - Keystone

Die UN-Friedensmission in Mali hat im Rahmen ihres geplanten Abzugs einen wichtigen Stützpunkt im umkämpften Norden des westafrikanischen Landes verlassen. Mit dem Rückzug aus der Stadt Kidal seien nun acht der zuvor insgesamt 13 Militärbasen der Blauhelme geschlossen, teilte die UN-Mission Minusma am Dienstag mit.

Der letzte Konvoi aus Kidal sei auf dem Weg zu einem Stützpunkt in Gao – wo auch Soldaten der Bundeswehr noch vor Ort sind – auf zwei Sprengfallen geraten, was Schäden verursacht habe. Die Region Kidal gilt als Hochburg der separatistischen Tuareg-Rebellen.

«Extrem schwieriger» Abzug

Auch die Konvois der tschadischen Blauhelmsoldaten aus den nördlichen Stützpunkten Aguelhok und Tessalit seien inzwischen in Gao, hiess es weiter. Der Abzug sei «extrem schwierig» gewesen, unter anderem aufgrund der sich «verschlechternden Sicherheitslage». Die UN-Mission musste demnach vor dem Abzug auf den Stützpunkten Material vernichten, weil die Behörden der malischen Militärjunta 200 in Gao bereitstehenden Lastwagen die Genehmigung verweigerten, die Stützpunkte für den Abtransport anzufahren.

Die UN-Mission zur Stabilisierung des Landes in der Sahelzone zieht auf Wunsch der malischen Militärregierung zum Jahresende ab. Deutschland hatte bereits zuvor das Ende seiner Beteiligung an der Mission beschlossen. Jüngsten Angaben der Bundeswehr zufolge befinden sich im Feldlager in Gao «von den ursprünglich über 1000 Soldatinnen und Soldaten nur noch ungefähr die Hälfte vor Ort».

Islamistische Terrorgruppen, die teils mit Al-Kaida und der Terrormiliz Islamischer Staat verbündet sind, breiten sich in Mali und seinen Nachbarstaaten aus. Auch ein Konflikt zwischen dem Staat und den nomadischen Tuareg droht erneut auszubrechen.

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