Islamisten legen Mali lahm – USA rufen Bürger zu Ausreise auf
Ein dramatischer Treibstoffmangel in Mali zwingt USA, ihre Bürger zur dringenden Ausreise aufzurufen.

Wegen immer dramatischeren Treibstoffmangels in Mali rufen die USA ihre Bürger zur dringenden Ausreise aus dem Land auf. Islamisten, die mit der Terrormiliz Al-Kaida verbündet sind, haben das westafrikanische Land seit Wochen weitgehend von Benzin- und Diesellieferungen abgeschnitten.
Schulen und Universitäten sind landesweit seit dieser Woche bis zum 9. November geschlossen. Die US-Botschaft in der Hauptstadt Bamako warnt von einer unvorhersehbaren Sicherheitslage durch die Treibstoffknappheit sowie den Konflikt zwischen malischen Truppen und Terroristen nahe Bamako.
«US-Bürger, die sich derzeit in Mali aufhalten, sollten das Land unverzüglich mit einem kommerziellen Flugzeug verlassen», hiess es. Bürger, die dortblieben, sollten damit rechnen, sich notfalls für einen längeren Zeitraum an Ort und Stelle sichern zu müssen.
Treibstoffsituation verschärft Konflikt
Mali wird seit 2012 von islamistischen Terrorgruppen überrannt, die sich auch in die Nachbarstaaten ausgedehnt haben. Die mit Al Kaida verbündete Gruppe JNIM nimmt seit einigen Monaten die wichtigen Strassen in die Küstenstaaten Senegal und Elfenbeinküste ins Visier und setzt Lastwagen mit Treibstoff in Brand.
Der Transport von Menschen und Gütern ist stark eingeschränkt, die Kosten explodieren. Das Binnenland, in dem die Stromversorgung vielfach nur durch Dieselgeneratoren möglich ist, gerät durch die Blockade schwer unter Druck.
Nach Staatsstreichen 2020 und 2021 wird das Land wie seine Nachbarn von einer Militärjunta regiert. Eine UN-Friedensmission, an der auch die Bundeswehr beteiligt war, sowie eine französische Anti-Terror-Mission wurden des Landes verwiesen. Stattdessen setzte das Land auf russische Söldner.










