UN-Generalsekretär fordert Waffenruhe in Äthiopien
Das Wichtigste in Kürze
- UN-Generalsekretär Guterres fordert eine Waffenruhe in Äthiopien.
- Zudem will er eine Garantie für sicheren Zugang humanitärer Hilfskräfte.
- Hunderttausende Menschen in Tigray sind darauf angewiesen.
UN-Generalsekretär António Guterres hat die Konfliktparteien in Äthiopien zu einer sofortigen Waffenruhe aufgerufen. «Die humanitäre Lage ist höllisch», sagte Guterres am Donnerstag in New York. «Es ist für alle Beteiligten an der Zeit zu erkennen, dass es keine militärische Lösung gibt.»
Er forderte am Rande einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats neben einer Waffenruhe auch eine Garantie für sicheren Zugang humanitärer Hilfskräfte. Sowie den Beginn von Gesprächen unter äthiopischer Führung für eine Lösung des Konflikts.
TPFL sollen «ein für alle Mal» gestoppt werden
In der äthiopischen Nordregion Tigray kämpfen Regierungs-Truppen in Addis Abeba und Verbündete gegen Rebellen der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF). Abiy Ahmed ist seit 2018 amtierender Ministerpräsident und Friedensnobelpreisträger. Er hatte im November 2020 eine Militäroffensive gegen die TPLF begonnen, die bis dahin in Tigray an der Macht war.
Nach einem sechswöchigen Waffenstillstand hatte Abiy Ahmed die Armee und verbündete Milizen am 10. August aufgefordert, erneut gegen die TPLF vorzugehen und diese «ein für alle Mal» zu stoppen.
Hilfsorganisationen hatten lange keinen vollen Zugang
Am Wochenende hatte es zudem Berichte aus Westäthiopien gegeben: Ihnen zufolge wurden dort mindestens 170 Bewaffnete aus dem benachbarten Sudan getötet. Ohne weitere Angaben zu den Hintergründen gab die Regionalregierung von Benishangul-Gumuz vom Samstag bekannt: Es habe sich um «friedensfeindliche Elemente» gehandelt. Die Behörden unterstellten zudem indirekt, dass die sudanesischen Bewaffneten Unterstützung durch die TPLF erhielten. Diese habe sich nun auch mit einer Gruppierung aus der Region Oromia verbündet.
Hunderttausende Menschen in Tigray sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Allerdings hatten Hilfsorganisationen wegen der Sicherheitslage und bürokratischer Hürden lange keinen vollen Zugang zu den Notleidenden.