Äthiopische Behörden haben Menschen aus der Konfliktregion Tigray nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) in der Hauptstadt Addis Abeba willkürlich festgenommen und verschleppt.
Von Tigray-Rebellen inhaftierte Soldatinnen der Regierungsarmee
Von Tigray-Rebellen inhaftierte Soldatinnen der Regierungsarmee - AFP/Archiv

In mehr als 20 Fällen wüssten die Familien nicht, wohin ihre Angehörigen gebracht worden seien, hiess es in einem am Mittwoch veröffentlichten HRW-Bericht.

Unter den in Addis Abeba Inhaftierten sind laut HRW ein aus Tigray stammender Aktivist sowie ein Mitarbeiter einer Hilfsorganisation, wie auch mindestens zwölf Journalisten, die über Übergriffe auf Bürger aus Tigray berichtet hatten.

Die Zentralregierung in Addis Abeba hatte in der Tigray-Region im November eine Militäroffensive gegen die TPLF begonnen, die bis dahin dort an der Macht war. Hintergrund waren jahrelange Spannungen zwischen der TPLF und der Zentralregierung. Nach einem sechswöchigen Waffenstillstand, hatte Premierminister Abiy Ahmed die Armee und alliierte Milizen am 10. August aufgefordert, erneut gegen die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) vorzugehen und diese «ein für alle Mal» zu stoppen.

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