Laut Jewgeni Prigoschin hat die Gegenoffensive von Kiew im Ukraine-Krieg um Bachmut begonnen. «Sie haben leider Erfolg damit», sagt der Wagner-Chef.
Wagner-Gruppe Ukraine-Krieg
Jewgeni Prigoschin, Chef der Wagner-Gruppe, wirft der russischen Armee Verminung vor. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Jewgeni Prigoschin erneuerte seine Vorwürfe gegenüber dem russischen Militär.
  • Der Wagner-Chef sagt, die Gegenoffensive habe begonnen und sei teilweise erfolgreich.
  • Auch das russische Fernsehen warnt, dass den Kreml-Truppen eine «Einkesselung» droht.

Wolodymyr Selenskyj äusserte sich am gestrigen Tag zur geplanten Gegenoffensive und meinte, seine Armee brauche noch etwas Zeit. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin widerspricht den Angaben des ukrainischen Präsidenten nun auf seinem Telegram-Kanal und meint: «Die Offensive ist in Bachmut bereits voll im Gange.»

Die ukrainischen Einheiten würden beim Ukraine-Krieg in Bachmut an den Flanken vorgehen, sagt der Söldnerchef und erwähnt: «Sie haben leider teilweise Erfolg damit.» Er widersprach damit auch Angaben aus Moskau vom Donnerstag. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums liess nämlich verlauten, dass die Einheiten der ukrainischen Streitkräfte an den Flanken «gebunden» werden konnten.

Glauben Sie, dass die Ukraine mit der Gegenoffensive Erfolg haben wird?

«Die Situation an den Flanken entwickelt sich nach dem schlechtesten aller prognostizierten Szenarien», klagt dagegen Prigoschin. Monatelang sei in Kämpfen, Gelände eingenommen worden und werde nun «praktisch kampflos von denen aufgegeben, die unsere Flanken halten sollen».

Zugleich halte der Munitionsmangel seiner Einheit an, fuhr der 61-Jährige fort. Er erneuerte damit seine Kritik gegenüber dem Militär wegen angeblich fehlender Unterstützung in Bachmut. «Die Versprechungen des Verteidigungsministeriums wurden nicht erfüllt», so Prigoschin.

Russisches Staatsfernsehen warnt vor «Einkesselung»

Währenddessen meldete auch das russische Staatsfernsehen, dass den Kreml-Truppen im Ukraine-Krieg bei Bachmut «eine Einkesselung» drohe. Kriegskorrespondent Jewgeni Poddubny berichtet am Donnerstag auch von ukrainischen Durchbrüchen rund um Soledar. Die Stadt liegt nur wenige Kilometer nordöstlich von Bachmut.

Bachmut Ukraine-Krieg
Zerstörte Häuserreihen: Der Kampf um Bachmut wird im Ukraine-Krieg besonders erbittert geführt. - sda - Keystone/AP/Libkos

Dort sei es ukrainischen Kampfgruppen gelungen, die russischen Linien zu durchbrechen. «Die Lage ist schwierig», schrieb der Putin-Propagandist. Die russischen Streitkräfte hatten Soledar erst Ende Januar nach wochenlangen schweren Kämpfen eingenommen.

Moskauer Militär dementiert Durchbruch

Das russische Verteidigungsministerium weist Berichte über einen Durchbruch der Ukraine indes zurück. «Die Erklärungen, die vereinzelte Telegram-Kanäle über ‹Durchbrüche der Verteidigungslinien› an mehreren Stellen verbreiten, entsprechen nicht der Wirklichkeit», teilte das Ministerium in der Nacht zum Freitag auf Telegram mit.

Die Gesamtlage im Gebiet der Spezialoperation sei unter Kontrolle.

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