Tunesischer Gewerkschaftsverband droht mit neuem Generalstreik
Der mächtige tunesische Gewerkschaftsverband UGTT droht mit einem neuen Generalstreik im öffentlichen Dienst und erhöht damit den Druck auf die Regierung.

Das Wichtigste in Kürze
- Der tunesische Gewerkschaftsverband UGTT droht der Regierung mit einem weiteren Streik.
- Bereits am Donnerstag streikten 650'000 öffentliche Angestellte.
Der mächtige tunesische Gewerkschaftsverband UGTT droht mit einem neuen Generalstreik im öffentlichen Dienst und erhöht damit den Druck auf die Regierung. Der zweitägige Streik solle am 21. und 22. Februar stattfinden, teilte die UGTT heute Samstag mit. Bereits am Donnerstag hatten mehr als 650'000 Angestellte des öffentlichen Dienstes in Tunesien die Arbeit niedergelegt und das öffentliche Leben in dem nordafrikanischen Land grösstenteils lahmgelegt. Auch der internationale Flug- und Schiffsverkehr war davon betroffen.
Der Gewerkschaftsverband, der 2015 als Teil des nationalen Dialogquartetts den Friedensnobelpreis verliehen bekam, fordert höhere Löhne für die Staatsbediensteten. Verhandlungen mit der Regierung scheiterten zuletzt jedoch.
Tunesien leidet unter grossen wirtschaftlichen Problemen. Der Internationale Währungsfonds IWF hat dem Land strikte Sparvorgaben gemacht und fordert unter anderem eine Verkleinerung des aufgeblähten öffentlichen Sektors. Nach dem Sturz von Langzeitmachthaber Zine el Abidine Ben Ali gelangen Tunesien zwar weitreichende demokratische Reformen, doch das Land ist auf internationale Hilfe angewiesen.