Die regierenden Taliban durchsuchen systematisch Wohnviertel in der afghanischen Hauptstadt Kabul. Ziel waren auch Häuser von internationalen Journalisten.
Sabiullah Mudschahid, Sprecher der Taliban, während einer Pressekonferenz in Kabul. Foto: -/Kyodo/dpa
Sabiullah Mudschahid, Sprecher der Taliban, während einer Pressekonferenz in Kabul. Foto: -/Kyodo/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die militant-islamistischen Taliban durchsuchen systematisch Wohnviertel in Kabul.
  • Dabei werden Waffen beschlagnahmt und Kriminelle verhaftet.
  • Jedoch kritisieren Bewohner auch Willkür und Gewalt bei der Suchaktion.

In Afghanistans Hauptstadt Kabul durchkämmen die regierenden militant-islamistischen Taliban systematisch Wohnviertel. Die Aktion diene der Verbesserung der Sicherheitslage, erklärte Talibansprecher Sabiullah Mudschahid während einer Pressekonferenz am Sonntag. Dabei seien Dutzende Kriminelle festgenommen und Waffen beschlagnahmt worden.

Mehrere Bewohner in Kabul berichteten jedoch auch von Willkür und Gewalt bei der Suchaktion. Viele Menschen seien in Panik geraten. Häuser zahlreicher ausländischer Journalistinnen und Journalisten wurden auch durchsucht, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Kabul erfuhr.

«Die Einschüchterungen, Hausdurchsuchungen, Verhaftungen und die Gewalt gegen Angehörige verschiedener ethnischer Gruppen und Frauen sind Verbrechen und müssen sofort aufhören. Trotz Putins Krieg beobachten wir euch!», schrieb der EU-Botschafter Andreas von Brandt auf Twitter.

Die Taliban haben seit ihrer Machtübernahme im August Freiheitsrechte drastisch eingeschränkt. Besonders Frauen sind zunehmend vom öffentlichen Leben ausgeschlossen.

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