Sudanesisches Militär lehnt Waffenruhe während des Ramadans ab.
Rauch über Sudans Hauptstadt Khartum.
Rauch über Sudans Hauptstadt Khartum. (Archivbild) - Marwan Ali/AP/dpa/Archivbild

Im seit knapp einem Jahr umkämpften Sudan wird es nach Angaben des Militärs im bevorstehenden Fastenmonat Ramadan keine Feuerpause geben, solange die Paramilitärs sich nicht aus heftig umkämpften Städten und Dörfern zurückziehen. Der hochrangige General der sudanesischen Armee, Yasser al-Atta, verwies am Sonntag in einer in sozialen Medien verbreiteten Video-Ansprache auf den Aufruf von UN-Generalsekretär António Guterres für eine Waffenruhe während des heiligen Monats des Islam. Der Ramadan beginnt, abhängig vom Stand des Monds, um den heutigen Sonntag herum.

Im Sudan am Horn Afrikas kämpft seit dem 15. April 2023 Militärführer Abdel Fattah al-Burhan gegen die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) unter Führung von Mohammed Hamdan Daglo. Militär und RSF hatten sich vor Jahren gemeinsam an die Macht geputscht. Zunächst führten Al-Burhan und Daglo das 44-Millionen-Einwohner-Land gemeinsam. Dann zerstritten sie sich über eine Aufteilung der Macht, was in einen gewaltsamen Konflikt mündete.

Machtkampf führt zu blutigem Konflikt

Die RSF erklärte sich in einer Mitteilung zu einer Feuerpause bereit. Auch Militärführer Burhan hatte vor wenigen Tagen durch seinen UN-Vertreter signalisiert, dass er zu einer Waffenruhe bereit wäre.

Doch am Sonntag teilte Al-Atta mit, eine Einstellung der Kämpfe sei nur möglich, wenn sich die RSF aus den Häusern von Zivilisten und öffentlichen Einrichtungen wie Schulen und Gesundheitszentren zurückziehe, wie vergangenen Mai nach einer Vermittlung durch die USA und Saudi-Arabien vereinbart. Zudem müsse sichergestellt werden, dass weder Daglo noch andere hochrangige Mitglieder der RSF in einem friedlichen Sudan politische oder militärische Posten erhielten, so der General.

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