Schweizer Armee

Drohnen-Fiasko: Schweizer Armee in der Zwickmühle

Keystone-SDA
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Bern,

Die Beschaffung von Aufklärungsdrohnen für die Schweizer Armee steht auf wackligen Beinen. Ein Abbruch wäre laut Rüstungschef die «schlechteste Möglichkeit».

Aufklärungsdrohne
Die Beschaffung von Aufklärungsdrohnen für die Schweizer Armee steht derzeit auf wackligen Beinen (Archivbild). - keystone

Ein Abbruch des sich in einer Schieflage befindenden Beschaffungsprojekts von Aufklärungsdrohnen für die Schweizer Armee ist laut Rüstungschef Urs Loher die «schlechteste Möglichkeit». Für das weitere Vorgehen erläutert Loher in einem Interview zwei weitere Optionen.

Weiter wie bis anhin und der Verzicht auf von der Schweiz gewünschte Funktionalitäten seien die zwei weiteren Varianten, sagte der Chef des Bundesamtes für Rüstung (Armasuisse) in der «Samstagsrundschau» von Radio SRF. Am Freitag wurde bekannt, dass der Projektabbruch ebenfalls eine Variante sei.

Nun werde eine Kosten-Nutzen-Analyse gemacht, um die Varianten genauer beurteilen zu können.

Kostenanalyse und mögliche Rückzahlungen

Bei der Variante «Abbruch» müsse insbesondere geklärt werden, ob ein Teil der bereits getätigten Zahlungen rückerstattet werden könnte oder ob der Lieferant gar zusätzliche Kosten geltend machen würde, weil er Investitionen getätigt habe.

Die Beschaffung von sechs Drohnen des israelischen Unternehmens Elbit kostet gemäss Angaben des Bundes 298 Millionen Franken. Der Kauf des Drohnen-Aufklärungssystems ADS-15 für 250 Millionen Franken war 2015 vom Parlament beschlossen worden.

Der Abschluss des Projekts war für 2019 geplant, wurde dann aber auf 2026 verschoben. Fünf Drohnen sind mittlerweile zwar in der Schweiz eingetroffen. Doch sie erfüllen immer noch nicht die Anforderungen, welche die Schweiz an die unbemannten Flugobjekte stellt.

Überprüfung aller Top-Projekte

Das Drohnenprojekt ist eines von 17 laufenden Top-Projekten des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS). Alle Projekte lässt Bundesrat Martin Pfister nun durchleuchten, wie die Tamedia-Zeitungen am Samstag schrieben.

Das VBS bestätigte das Vorhaben gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Unter den Top-Projekten ist etwa die Anschaffung von 36 US-amerikanischen Kampfflugzeugen des Typs F-35A.

Weitere Rüstungsprojekte im Blickfeld

Vergangene Woche wurde bekannt, dass die Schweiz und die USA andere Ansichten zum Preis hätten. Die Schweiz geht von einem Fixpreis von sechs Milliarden Franken aus.

Die USA machen zusätzliche 650 Millionen bis 1,3 Milliarden Dollar geltend, wie das VBS mitteilte. Weitere Projekte dienen etwa der Überwachung des Luftraums oder der bodengestützten Luftverteidigung.

Für die Überwachung der Top-Projekte schuf Bundesrat Martin Pfister die Abteilung «Planung, Controlling, Digitalisierung und Sicherheit» und setzte Robert Scheidegger an deren Spitze.

Kommentare

User #3408 (nicht angemeldet)

Tolle Geschäftsleute haben wir!

User #2648 (nicht angemeldet)

Das ist typisch für die Schweiz. Über andere Länder lästern wie schlecht sie sind. Ob Drohnen oder Jets nicht mal Radar Überwachung funktioniert. Ohne NATO wäre die Schweiz Blind. Aber natürlich die weltbesten mit dem Mundwerk

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