Die gewalttätigen Ausschreitungen und Plünderungen in Südafrika dauern schon seit Tagen an. Die Regierung hat deshalb nun die Reserve der Armee mobilisiert.
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Die Unruhen in Südafrika dauern seit Tagen an. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Südafrika setzen sich die tagelangen gewalttätigen Proteste und Plünderungen fort.
  • Die Reserve der Armee wurde deshalb nun von der Regierung mobilisiert.
  • Auslöser waren Proteste gegen die Inhaftierung von Ex-Präsident Jacob Zuma.

Die südafrikanische Regierung hat wegen der seit Tagen andauernden Unruhen am Donnerstag die Reserve der Armee mobilisiert. Die Soldaten sollten sich «mit ihrer notwendigen Ausrüstung bereithalten», erklärte das Verteidigungsministerium. Die Ausschreitungen und Plünderungen, die nach der Inhaftierung von Ex-Präsident Jacob Zuma begonnen hatten, dauern bereits seit Tagen an.

Läden wurden in Brand gesteckt

Am Mittwoch hatte die Regierung die Einberufung von rund 25'000 Soldaten zur Eindämmung der Unruhen angekündigt. Zehnmal mehr als ursprünglich vorgesehen. Insbesondere in der Wirtschaftsmetropole Johannesburg und im südöstlichen Bundesstaat KwaZulu-Natal wurden Läden und Lagerhäuser geplündert und in Brand gesteckt.

Mindestens 72 Menschen starben nach Polizeiangaben bisher bei den Unruhen, mehr als 1200 Menschen wurden festgenommen. Infolge der Gewalt und Plünderungen wurden auch Lieferketten und Transportverbindungen unterbrochen.

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Bewaffnete Soldaten patrouillieren ausserhalb eines Einkaufszentrums. - sda - Keystone/AP/Themba Hadebe

Ausgangspunkt der Proteste war Ex-Präsident Zumas Heimatprovinz KwaZulu-Natal gewesen. Seither breiteten sich die Unruhen aber auch auf andere Teile des Landes aus, insbesondere in der Provinz Gauteng mit Johannesburg.

Der langjährige Präsident Zuma war Ende Juni vom Verfassungsgericht wegen Missachtung der Justiz zu einer 15-monatigen Haftstrafe verurteilt worden. Diese trat er vergangene Woche an. Viele Südafrikaner feierten die Inhaftierung des Ex-Staatschefs als Erfolg für die Rechtsstaatlichkeit des Landes. Unterstützer Zumas gingen aus Protest auf die Strasse.

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