In Südafrika setzen sich die Plünderungen und Proteste fort. Inzwischen greift die Gewalt auf weitere Regionen über.
Südafrika
Arbeiter stehen in der Süd-östlichen Provinz Kwa-Zulu Natal an verkohlten Trümmern an einer Mautstelle auf einer Strasse, an der zuvor gewalttätige Demonstranten, die gegen die Haftstrafe von Ex-Präsident Zuma protestierten, mehrere Autos und Lastwagen in Brand gesteckt hatten. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Südafrika weiten sich Proteste und Gewalt auf weitere Regionen aus.
  • In den betroffenen Gebieten bildeten sich Bürgerwehren.
  • Die Situation wird verschärft durch die Corona-Krise.

In Südafrika greifen die gewalttätigen Proteste und Plünderungen mit mindestens 72 Toten von den betroffenen zwei Provinzen auf benachbarte Regionen über.

In den Provinzen Mpumalanga und Northern Cape gab es ähnliche Zwischenfälle, wie die Polizei erklärte. Die Afrikanische Union (AU) rief angesichts der Gewalt dringend zu einer Wiederherstellung der Ordnung auf.

In den betroffenen Gebieten bildeten sich laut Medienberichten Bürgerwehren, um ein Überschwappen aus den geplünderten und oftmals zerstörten Gewerbegebieten in die Wohnviertel zu verhindern.

Militär wurde mobilisiert

Das mittlerweile zur Unterstützung der Polizei mobilisierte Militär wurde laut Regierungsangaben vor allem an strategischen Punkten rund um Krankenhäuser und Flughäfen, aber auch im Township Alexandra bei Johannesburg stationiert.

Jacob Zuma
Jacob Zuma war von 2009 bis 2018 Präsident Südafrikas. - Keystone

Die Situation wird verschärft durch die Corona-Krise - viele Impfzentren sind wegen der Unruhen geschlossen. Zudem drohen Versorgungsengpässe, weil seit Tagen eine der wichtigsten Verbindungen - die Autobahn N3 von Afrikas bedeutendstem Hafen in Durban nach Johannesburg - gesperrt ist.

Die geschätzten Schäden für die zuvor schon angeschlagene Volkswirtschaft des Landes werden mittlerweile auf mehrstellige Millionenbeträge geschätzt.

Gegen die Inhaftierung des Ex-Präsidenten Jacob Zuma

Begonnen hatten die Krawalle als eine Form des Protestes gegen die Inhaftierung des Ex-Präsidenten Jacob Zuma; innerhalb weniger Tage entwickelten sie sich dann aber zu grossflächigen Ausschreitungen im industriellen Herz des Landes rund um Johannesburg sowie Zumas Heimatprovinz KwaZulu-Natal.

Proteste
In Südafrika gibt es Proteste gegen die Inhaftierung des früheren Präsidenten Zuma. - dpa

Zuma war wegen Missachtung der Justiz zu einer Haftstrafe von 15 Monaten verurteilt worden, die er am späten Mittwoch antrat.

Er muss sich vor einer Untersuchungskommission wegen verschiedener Korruptionsvorwürfe während seiner Amtszeit (2009-2018) verantworten, war aber einer Vorladung nicht gefolgt.

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