Trotz der jüngsten Ereignisse und Airlines, die das Land umfliegen, empfinden Schweizer im Iran die Lage als ausgesprochen ruhig.
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Am frühen Dienstagmorgen stürzte ein Passagierflugzeug nahe Tehran ab. - DPA
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die momentane Lage in Iran verunsichert auch viele Touristen.
  • Die Ein- und Ausreise sei jedoch kein Problem, so ein Iran-Kenner.
  • Auch das EDA rät derzeit nicht von Reisen in den Iran ab.

Raketenabschüsse, Flugzeugabsturz, Erdbeben und dann noch ein tödliches Busunglück. Seit dem US-Raketenangriff auf General Soleimani ist die Lage im Iran äusserst angespannt.

Daher strichen oder umflogen seit Dienstag auch viele Fluganbieter, darunter die Swiss, den Iran und Irak. Für Touristen und Ausland-Schweizer bestehe jedoch keine Gefahr, sind Kenner überzeugt.

Iran gleich sicher wie Europa

Vital Burger, Präsident des Freundeskreis Schweiz-Iran, schätzt die Lage für Touristen in Iran als «unbedenklich» ein: «Iran selbst ist ein sehr sicheres Land für Touristen, man kann das gut mit Europa auf eine Höhe setzen.» Einreisende müssten sich also keine Gedanken um den Konflikt zwischen Iran und den USA machen.

Teheran
Die Trauerfeier für den getöteten General Soleimani in Teheran zog Hunderttausende an. - AFP

Auch sei zurzeit auch keine Touristen-Hochsaison in Iran, erklärt Burger. Im Land würden sich vor allem Schweizer aufhalten, die längerfristig dort wohnen und arbeiten.

«Für die nächsten Tage empfehle ich, nicht über den Flughafen Teheran zu reisen. Dies aber wegen des Absturzes des Passagierflugzeuges», so Burger. Man könne aber beispielsweise über den Flughafen Mehrabad die Reise antreten. «Ich sehe zurzeit keine Kriegsgefahr, daher auch kein langfristiges Risiko für die Einreise», vermerkt Burger weiter.

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Vital Burger ist Gründer des «Freundeskreis Schweiz-Iran» und reist regelmässig in den Iran. - Webseite Verein

Auch Simon Fundel, welcher sich zurzeit in Iran aufhält, sieht keine ausserordentliche Gefahr für Touristen. «Ich erlebe die Lage als ruhig», versichert der Präsident der schweizerisch-iranischen Handelskammer.

«Das Iranische Volk ist Leid erprobt und leidet bereits über die letzten 40 Jahre unter dem starken Druck der Sanktionen.» Für viele sei die Sicht nun klarer, «da man davor der gefühlte Spielball zwischen Europa und USA war».

Schweiz gibt keine Reiseempfehlung ab

George Farago, Sprecher des Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), erklärt gegenüber Nau.ch, dass die Schweizer Behörden keine Reiseempfehlungen abgeben werden.

«Der Entscheid für oder gegen eine Reise in den Iran liegt im Ermessen und der Verantwortung der Reisenden selbst. Dasselbe gilt für den Entscheid, das Land zu verlassen», so Farago.

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Trotz des Flugzeugabsturzes nahe Tehran, spricht die EDA keine Reiseempfehlung aus. - DPA

Jedoch macht das EDA auf das erhöhte Gefahrenrisiko aufmerksam. «Verfolgen Sie die Entwicklung der Lage in den Medien und über Ihren Reiseveranstalter. Und meiden Sie Massenveranstaltungen und Demonstrationen jeder Art. Seien Sie generell wachsam und zurückhaltend. Befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden.»

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