Statt die laufende Amtsperiode am 12. August regulär zu beenden, will der pakistanische Premierminister Shehbaz Sharif das Parlament drei Tage früher auflösen.
Shehbaz Sharif
Der pakistanische Premierminister Shehbaz Sharif lächelt während eines Interviews mit The Associated Press am Donnerstag, 22. September 2022, im Hauptquartier der Vereinten Nationen. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die pakistanische Regierung will das Parlament vorzeitig auflösen.
  • Statt dem regulären Ende am 12. August wird die Amtsperiode drei Tage früher beendet.
  • Dadurch hat das Land 30 Tage mehr Zeit für Neuwahlen.

Pakistans Regierung will das Parlament noch vor Ablauf der Legislaturperiode auflösen. Premierminister Shehbaz Sharif kündigte den Schritt am Donnerstag für den 9. August an, wenige Tage vor dem eigentlichen Ende der Amtsperiode am 12. August.

Mit diesem politischen Schachzug bleibt dem südasiatischen Land nun ein Monat mehr Zeit für Neuwahlen. Diese müssen gemäss Verfassung nun innerhalb von 90 Tagen stattfinden, anstelle von 60 Tagen bei einem regulärem Ende.

Ein Machtkampf zwischen Familiendynastien und Ex-Premier

In Pakistan tobt seit über einem Jahr ein Machtkampf zwischen den regierenden Familiendynastien und dem geschassten Ex-Premier Imran Khan. Der frühere Kricket-Star wurde im April 2022 durch ein Misstrauensvotum gestürzt und muss sich seitdem gegen zahlreiche Anklagen wehren. Beobachter sehen politische Gründe dafür. Khan hofft auf ein politisches Comeback.

Der Ex-Premier war im Mai kurzzeitig verhaftet worden. Seine Anhänger stürmten daraufhin Militäreinrichtungen. Seitdem kritisiert der 70-Jährige in zahlreichen Interviews offen das Militär.

Unruhen prägen die Geschichte des Landes

Seit der Gründung vor mehr als 75 Jahren kommt es immer wieder zu Unruhen und Instabilität in dem südasiatischen Land. Mehr als die Hälfte dieser Zeit regierte das Militär. Und auch unter den zivilen Regierungen galten Generäle als die Kraft, die über Erfolg oder Scheitern der politischen Führung entschieden.

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