Oppositionsführer Félix Tshisekedi startet seinen Präsidentschaftswahlkampf in der Demokratischen Republik Kongo.
Oppositionsführer Félix Tshisekedi (r) klatscht während seiner Vorstellung.
Oppositionsführer Félix Tshisekedi (r) klatscht während seiner Vorstellung. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Kongos Wähler entscheiden am 23. Dezember über einen neuen Präsidenten.
  • Insgesamt sind 21 Kandidaten für die Wahl registriert.

Der Chef der grössten Oppositionspartei in der Demokratischen Republik Kongo ist zu Beginn seines Wahlkampfs von zehntausenden Anhängern bejubelt worden. «Wir werden mit dem Volk gehen und wir werden gewinnen», sagte Félix Tshisekedi heute Dienstag bei seiner Ankunft in der Hauptstadt Kinshasa. Kongos Wähler entscheiden am 23. Dezember über den Nachfolger des langjährigen Präsidenten Joseph Kabila.

Anhänger von Tshisekedis Union für Demokratie und Sozialen Fortschritt (UDPS) und der Union für die Kongolesische Nation (UCN) seines Vizekandidaten Vital Kamerhe begrüssten die beiden Männer in Kinshasa. Am Freitag hatten beide Seiten sich in Nairobi darauf geeinigt, dass Tshisekedi Kamerhe zu seinem Ministerpräsidenten machen werde, sollte er die Wahl gewinnen.

Vereinbarung zurückgezogen

UDPS und UCN hatten sich zuvor von einer Vereinbarung zurückgezogen, die Anfang November in Genf von sieben Oppositionsparteien getroffen wurde und einen gemeinsamen Kandidat vorsah. Der wenig bekannte Parlamentsabgeordnete Martin Fayulu tritt jetzt gegen Tshisekedi und den von Kabila unterstützten ehemaligen Innenminister Emmanuel Ramazani Shadary an.

Der 55-jährige Tshisekedi ist der Sohn des inzwischen verstorbenen Etienne Tshisekedi, der jahrelang das Gesicht der kongolesischen Opposition war. Fayulu wird von den politischen Schwergewichten Jean Pierre Bemba und Moise Katumbi unterstützt, die beide von der Wahl ausgeschlossen wurden.

Wegen Menschenrechtsverletzungen im Gefängnis

Ex-Warlord Bemba war zwischen 2003 und 2006 Kabilas Vizepräsident und verbrachte zwei Jahre wegen Menschenrechtsverletzungen in einem Gefängnis in Den Haag, bevor das Urteil gegen ihn wegen eines Verfahrensfehlers aufgehoben wurde. Der Grossindustrielle Katumbi lebt im Exil in Belgien und wurde beschuldigt, Söldner für einen Putsch gegen Kabila auszubilden. Er wurde in Abwesenheit wegen Immobilienbetrugs verurteilt.

Shadary ist einer von 15 Kongolesen, gegen die die EU wegen mutmasslicher Menschenrechtsverletzungen zwischen 2016 und 2018 Sanktionen verhängt haben.

Insgesamt sind 21 Kandidaten für die Wahl registriert. Der 47-jährige Kabila regiert die DR Kongo seit der Ermordung seines Vaters Laurent-Désiré Kabila im Jahr 2001. Seine zweite und letzte Amtszeit endete eigentlich schon vor zwei Jahren.

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